Düsseldorf Jonges wollen alte Laternen erhalten

Düsseldorf · Das Stadtbild sei an vielen Stellen von den Alt-Düsseldorfer Leuchten geprägt. Notfalls müsse auf eine LED-Beleuchtung umgerüstet werden.

Düsseldorf: Jonges wollen alte Laternen erhalten
Foto: centertv

Der Streit um die historischen Alt-Düsseldorfer Leuchten, der vor drei Jahren mit der Verabschiedung des Masterplans Straßenbeleuchtung beendet schien, ist neu aufgeflammt. Die Düsseldorfer Jonges befürchten, dass diese Laternen ohne Not und insgeheim von der Stadt gegen moderne Leuchten ausgetauscht werden sollen. "Die Jonges können es nicht hinnehmen, dass die Laternen, die ein Markenzeichen für Düsseldorf sind, aus dem Stadtbild verschwinden", sagt Baas Wolfgang Rolshoven.

Der Heimatverein reagiert mit seinem Vorstoß zum Erhalt der Leuchten auf Pläne der Stadtverwaltung, an der Oertelstraße in Bilk sieben Gaslaternen (vier davon sind Alt-Düsseldorfer Leuchten) abzubauen, weil die Masten korrodiert sind. Sie sollen durch moderne elektrische Laternen ersetzt werden. Die drei Hauseigentümer, die zu einer Bürgerinformation erschienen waren, wollen aber die historische Laterne erhalten, auch wenn sie dafür auf elektrischen Betrieb mit LED umgerüstet werden müssen.

Die Düsseldorfer Jonges unterstützen diese Forderungen, "weil sich Düsseldorf mit den historischen Laternen von anderen Städten abhebt", sagt Rolshoven und zieht Statistiken heran: So gebe es in ganz Deutschland nur noch 80 000 Gaslaternen, davon stünden knapp 17 000 in Düsseldorf. Am besten ist es nach Ansicht Rolshovens, wenn auch der Gasbetrieb beibehalten werden könne.

Der dokumentiere die Entwicklung der Straßenbeleuchtung seit Beginn der Industrialisierung, sei daher einmalig und auch als Weltkulturerbe ins Gespräch gebracht worden. Wenn der Gasbetrieb aber nicht mehr möglich sei, müsse auf LED-Leuchten umgerüstet werden, damit das Stadtbild erhalten bleibt, erklärte Rolshoven: "Wie wichtig das ist, zeigt gerade die Stadt Prag. Sie will jetzt 500 historische Laternen installieren."

Nach dem Masterplan der Stadt sollen 1400 Gaslaternen bis 2015 durch elektrische ersetzt werden. So könne der Energieverbrauch um etwa 80 Prozent gesenkt werden. Allerdings sollen in erster Linie nur andere Gaslaternen-Typen (wie die Aufsatzleuchte) an Hauptverkehrsstraßen verschwinden, die Alt-Düsseldorfer Laternen in Wohnvierteln jedoch erhalten bleiben — bis auf einzelne, begründete Ausnahmen. Die werden in den Bezirksvertretungen und auf Bürger-Informationen diskutiert, hat die Verwaltung zugesichert. Rolshoven: "Wir müssen erreichen, dass alle Alt-Düsseldorfer Leuchten stehenbleiben.

(RP)
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