Düsseldorf Johanneskirche ist wegen Deckenschäden geschlossen

Düsseldorf · Vor Weihnachten fiel Putz herab. Nun prüft ein Gutachter, woran das liegen könnte.

 Hohe Gerüste in der Johanneskirche: Ein Gutachter versucht dort herauszufinden, warum Putzteile aus der Decke herabgestürzt sind.

Hohe Gerüste in der Johanneskirche: Ein Gutachter versucht dort herauszufinden, warum Putzteile aus der Decke herabgestürzt sind.

Foto: Endermann

Die Johanneskirche war über die Karnevalstage geschlossen und wird vermutlich erst morgen wieder für Besucher geöffnet werden. Die Gottesdienste wurden in den Bachsaal verlegt, eine laufende Ausstellung vorzeitig beendet. Der Grund: Im Kirchenraum sind meterhohe Gerüste aufgebaut. Das Ratinger Unternehmen Fischinger Ingenieure und Bausachverständige versucht dort derzeit die Ursache dafür zu finden , warum sich zwei Putzteile aus dem Gewölbe gelöst haben.

Vor Weihnachten waren zweimal kleine Partikel von der Decke auf den Kirchenboden gefallen. Zurück blieben rund zehn Zentimeter große Löcher in der Decke des Kirchenraums. Daraufhin hatte die Gemeinde das Unternehmen beauftragt, das Gewölbe zu untersuchen. "Wir können noch gar nicht sagen, was dahinter steckt und was die Gründe für den Gesteinsabbruch sind", sagt Pastor Uwe Vetter.

Der Ratinger Gutachter hat nun in den zurückliegenden Tagen das Gewölbe Stück für Stück untersucht und mit einer Kamera die entstandenen Hohlräume durchleuchtet. Die Schäden wurden zeitgleich repariert. Weil ein Steiger aber zu schwer gewesen wäre und laut Vetter Schäden an der Fußbodenheizung verursache, mussten die rund zwölf Meter hohen Gerüste aufgebaut werden. Vetter rechnet in der kommenden Woche mit einem Ergebnis der Untersuchung. Vorher möchte er sich zu möglichen Ursachen nicht äußern. "Wir stellen noch keine Zusammenhänge her", sagt er.

Die Zurückhaltung bei der Ursachenforschung ist seriös, denn aktuell passiert gleich an der Kirche noch keine richtige Bauarbeit. Die U-Bahn wird an der Schadowstraße gebaut, der Nord-Süd-Tunnel für die Autos hat das Gotteshaus noch nicht erreicht. Auch haben die Bauarbeiten für die Erweiterung der Tiefgarage der Schadow Arkaden noch nicht begonnen. Im Rahmen dieser Baumaßnahmen wird eine lückenlose Beweissicherung für alle Nachbarbauten durchgeführt. "Es ist ausgeschlossen, dass die Schäden durch unsere Bauarbeiten verursacht wurden", sagt Verkehrsdezernent Stephan Keller. Die Baustelle der Wehrhahn-Linie sei zu weit entfernt. Beim Kö-Bogen finden zwar nach Kellers Angaben seit Ende 2013 Kanalverlegungen in unmittelbarer Nähe der Kirche statt. "Wir verwenden dabei aber ein besonders erschütterungsarmes Bauverfahren." Zudem messe die Stadt täglich, ob es zu Setzungen komme. "Bisher hat es keine gegeben", sagt Keller.

Es ist folglich angemessen, wenn Vetter nun sagt, man wolle die Kirchenschließung nicht zum großen Thema machen. "Wir wollten das auch nicht groß publik machen", so der Pfarrer.

Einschränkungen gibt es natürlich. So hatte es die Überlegung gegeben, die Trauerfeier für den verstorbenen Handwerkskammerpräsidenten Wolfgang Schulhoff in der Johanneskirche durchzuführen. Hier wären die 750 Trauergäste problemlos untergekommen — die Kirche fasst rund doppelt so viele Menschen. In der Neanderkirche musste der benachbarte Pfarrsaal mitgenutzt werden.

Die traditionelle Passionsandacht am Samstag um 19 Uhr soll wieder wie gewohnt im Gotteshaus am Martin-Luther-Platz stattfinden.

(RP)
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