Düsseldorf Japaner und Deutsche feiern Kirschblüte

Düsseldorf · Blühende Kirschbäume sind in Japan Anlass für das Fest Hanami. Vor den Libeskind-Bauten hatte das nun Premiere.

Kirschblütenfest Hanami in Düsseldorf gefeiert
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Kirschblütenfest Hanami in Düsseldorf gefeiert

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Es war der milde Winter, der für die frühe Kirschblüte sorgte. Zum ersten Kirschblütenfest, Hanami, wie es in Japan heißt, zeigte sich der Frühling in Düsseldorf aber von seiner unfreundlichen Seite: Regen und Sonne wechselten sich ab, die kühlen Temperaturen ließen nur wenige Platz nehmen auf den Sitzstufen zwischen Libeskind-Bauten und Hofgarten. Der Stimmung tat das aber keinen Abbruch. Schließlich war es ein Fest der Bürger, wie es in Japan zur Kirschblüte Tradition ist. Reiswein Sake wärmte den Körper, traditionelle japanische Musik das Herz, Lampions sorgten für warme Atmosphäre. Und hunderte Besucher, Japaner und Deutsche, kamen zu dem Fest.

Das Hanami organisiert hatte die Stadt mit Unterstützung der japanischen Gemeinde in Düsseldorf. "Es ist Ausdruck unserer großen freundschaftlichen Verbundenheit mit der japanischen Gemeinde", sagte OB Dirk Elbers bei der gemeinsamen Eröffnung mit Japans Generalkonsul Kaoru Shimazaki. Zusammen hatten sie im vergangenen Herbst den ersten von 13 Tokio-Kirschbäumen auf der neuen Hofgartenpromenade gepflanzt — auch das als Zeichen der Freundschaft. Nun stehen die Bäume in voller Blüte, einen Monat früher als gedacht.

Die Japaner kennen das. "Im japanischen Fernsehen wird in dieser Zeit ständig berichtet, wo die Blüte gerade ist", sagt Shimazaki. Denn in nahezu jeder Stadt wird dort Hanami gefeiert. Bei der kurzen Blütezeit der Bäume (zehn bis 14 Tage) ist rasche Organisation nötig. Das Fest ist nicht nur eine feste Tradition, sondern auch Ausdruck einer gewissen Melancholie der Japaner: "Die zarte Blüte ist ein Symbol für die Vergänglichkeit", so Shimazaki. Und sie markiert den Beginn des Frühlings.

Die Freunde Alina Ilie, Robin Ehrhardt und Manuela Ngo finden es "cool, dass es so ein Fest in Düsseldorf gibt". Alina Ilie gefällt besonders gut die japanische Musik. Robin Ehrhardt hat schon mal ein Hanami in Tokio erlebt: "Da war es auch so kalt wie hier, aber ohne Regen." Auch Stadtplaner Edmund Spohr war bei einem Kirschblütenfest in Tokio, fand es "fantastisch".

Takahashi Töpfer ist sogar im traditionellen Kimono gekommen. Sie habe den OB und den damaligen Generalkonsul "herzlich gebeten", ein Symbol für die Freundschaft zwischen Japan und Düsseldorf zu setzen. "Ich finde es großartig, dass Tokio-Kirschen auf diesem tollen Platz gepflanzt wurden." Sie ist sicher, dass das Kirschblüten-Fest künftig neben dem Japan-Tag ein Höhepunkt in Düsseldorf wird.

Renate und Peter Hauser haben am Oregami-Stand kleine, kunstvoll gefaltete Kraniche aus Papier erstanden. "Das Fest passt gut zu Düsseldorf", sagt Renate Hauser. Nur etwas wärmer könnte es sein. Megumi Nomura, die seit 1983 in Düsseldorf lebt, genießt mit ihrem Mann Yoichi bei der Hanami-Premiere das Heimatgefühl. "Bei uns ist es ein Symbol der Vergänglichkeit. Ich mag diese Melancholie."

(RP)
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