Gustaf-Preisträgerin Janina Sachau

Die erste Gustaf-Preisträgerin ist zierlich und jung. Sie hat ihr großes Talent in fünf Stücken der auslaufenden Spielzeit bewiesen und das Publikum offenbar berührt. Sie war Frau Schneider in "Junk Space", Leonardos Frau in der "Bluthochzeit", Piperkarcka und Frau Hassenreuther in den "Ratten", das Käthchen in "Wie es euch gefällt".

Besonders den Kindern - es waren an die 20 000 - bescherte sie als Heldin in der "Schneekönigin" glückliche Theatermomente. Denn sie hat die Gabe, auf der Bühne nicht nur Rollen auszufüllen, sondern Menschentypen zu erfinden. Janina Sachau, Jahrgang 1976, geboren in Dortmund, liebt das Theater, das sie von der Pike auf gelernt hat.

Im zweiten Jahr an der Schauspielschule Frankfurt bekam sie schon ein Filmangebot; für ihre Rolle in "Requiem für eine romantische Frau" ehrte man sie mit dem renommierten Max-Ophüls-Preis als beste Nachwuchsdarstellerin. Die Senkrechtstarterin beherrscht die großen Gesten, das laute Sprechen wie die intimen Momente, wenn das Publikum ganz nahe rückt. Ihre Körpersprache ist präzise. Als Käthchen setzte sie ihrem glänzenden Spiel noch eins drauf, als sie in einem stillen Moment zur Säge griff: Ganz ungewohnte Klänge hat das Schäfermädchen aus dem Werkzeug herausgeholt, die dazu angetan waren, das Publikum zu betören.

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