Jugendsport in Düsseldorf Wo beim Fußball noch der Spaß am Spiel im Vordergrund steht

Düsseldorf · 60 Schulen nahmen an der Vorrunde des „Jan Wellem Pokals“ im Arena-Sportpark teil, um die Teilnehmer des Finalturniers am 22. Juni zu ermitteln.

 Beim „Jan Wellem Cup“ traf die Konkordiaschule auf die Konkurrenz der GGS Deutzer Straße.

Beim „Jan Wellem Cup“ traf die Konkordiaschule auf die Konkurrenz der GGS Deutzer Straße.

Foto: Bretz, Andreas (abr)

Batuhan ist ein guter Techniker. Locker lässt der Zehnjährige ein paar Gegenspieler auf dem grünen Fußball-Rasen im Arena-Sportpark aussteigen und hat immer noch den Blick für seine Mitspieler. „Batu spielt bei Fortuna“, erläutert Matthias Görgens knapp. Der lizenzierte Jugend-Fußballtrainer hat die Betreuung der Mannschaft von der Gemeinschaftsgrundschule an der Konkordiastraße in Unterbilk beim „Jan Wellem Pokal“, also der Fußball-Kleinfeld-Stadtmeisterschaft der Grund- und Förderschulen, übernommen. Nicht nur Batuhan war im Schatten der Fortuna-Heimspielstätte und direkt neben dem Fortuna-Trainingsgelände besonders motiviert.

Und wenn etwas an der Leistungsbereitschaft fehlt, helfen die Betreuer und Grundschullehrer mit Motivationsreden im Stile von Ex-Bundestrainer Jürgen Klinsmann nach. „Unser letztes Spiel war mega-gut. Hinten habt ihr richtig gut aufgepasst und vorne hat Batuhan die Dinger rein gemacht“, so Görgens bei einer Mannschaftsansprache. „Wir machen uns keinen Stress, sondern spielen in unserem nächsten Spiel genauso weiter.“

Gas gegeben haben alle 60 Schulmannschaften, denn für die jeweils zwölf Grundschüler pro Team gibt es nichts Schöneres als Fußball zu spielen und dabei zu gewinnen. Dennoch ging es auf den zwölf Spielfeldern meistens fair zu. Übertriebener Ehrgeiz, der zu unfairer Spielweise führt, ist beim „Jan Wellem Pokal“ verpönt, gibt es doch Fairness-Pokale zu gewinnen. Und wenn doch mal aus Ungeschick oder Übermut ein Foul passiert, wird sich meist sofort entschuldigt.

Sicher ist, dass es einen neuen Grundschul-Stadtmeister im Kleinfeld-Fußball geben wird. Titelverteidiger Adolph-Klarenbach-Schule hat die Finalrunde verpasst. „Wir sind nicht mehr so stark aufgestellt wie vor zwei Jahren. Als wir den Pokal gewonnen haben, hatten wir viele Spieler von der Jugend-Fußball-Akademie dabei. Das hat uns ein starkes Gerüst gegeben“, erläutert Klarenbach-Sportlehrer Jochen Fleisch. „Diesmal haben wir einen Spieler, der Förderbedarf hat. Der macht das richtig gut.“ So ist der „Jan Wellem Pokal“ auch eine integrative Sportveranstaltung.

Und für Gleichberechtigung ist ebenfalls gesorgt. „Diesmal sind außerordentlich viele Mädchen dabei“, meinte die Geschäftsführerin des Ausschusses für den Schulsport, Katja Mischke. Eine festgelegte Frauen-Quote, wie es sie in einigen anderen Bereichen gibt, existiert beim „Jan Wellem Pokal“ aber nicht. Mischke war nach den 120 Begegnungen zufrieden mit der Vorrunde der 41. Auflage der Stadtmeisterschaft.

60 Schulen gehen an den Start. Die Sieger der zwölf Gruppen kommen am 22. Juni zum Finalturnier in der kleinen Kampfbahn im Arena-Sportpark zusammen.

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