Bei Deichsanierung freigelegt Jahrhundertealte Mauerreste entdeckt

Bei der Erneuerung des Deichs am Herbert-Eulenberg-Weg in Kaiserswerth sind mächtige Mauerreste freigelegt worden. Sie stammen aus dem 17. Jahrhundert, sind teilweise zerbrochen und in Schieflage. Entdeckt wurden sie im Zuge der Deichsanierung.

 Die Mauer in Kaiserswerth wurde um 1650 erbaut und höchstwahrscheinlich im spanischen Erbfolgekrieg 1702 zerstört.

Die Mauer in Kaiserswerth wurde um 1650 erbaut und höchstwahrscheinlich im spanischen Erbfolgekrieg 1702 zerstört.

Foto: Stadt Düsseldorf

Bis dato war von den Mauerresten nichts bekannt. Am Montag diskutierte das Rheinische Amt für Bodendenkmalpflege mit den städtischen Denkmalpflegern und dem Stadtentwässerungsbetrieb das weitere Vorgehen. Die Sanierungsarbeiten am Deich gehen außerhalb der Fundstelle weiter.

Nun gibt es zwei Möglichkeiten: Kann der Hohlraum unter den umgestürzten Mauern verfüllt werden, bleiben sie stehen und können in den Deich integriert werden. Gelingt das nicht, können die Mauerreste geborgen und mit einer Beschilderung in der Nachbarschaft aufgestellt werden. Wegen des enormen Gewichts wäre eine Bergung jedoch eine schwere Aufgabe. Ein zehn Meter langes intaktes Mauerteil am Südende der Baustelle soll im Boden verbleiben.

Die Mauerstücke sind ursprünglich Teile einer von Norden nach Süden, parallel zum Rhein verlaufenden Mauer. Bei diesen Mauerstücken handelt es sich um Reste des nördlichen sogenannten Batardeau der Festung. Dieses Stauwehr diente dazu, den Wasserstand des mächtigen Grabens zwischen Außenwerken und innerer Festung zu regulieren.

Erbaut wurde die Mauer wohl im Zuge des Ausbaus des Grabens und der Außenwerke um 1650. Die Zerstörung der Mauer erfolgte höchstwahrscheinlich während der überlieferten Sprengung großer Teile der Festung im spanischen Erbfolgekrieg 1702.

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