Viel Freude und Aufmerksamkeit widmeten die Düsseldorfer in den vergangenen zwölf Monaten der Rückkehr vieler geliebter Ereignisse, die sie in den vergangenen Jahren vermisst hatten – so konnten sie etwa im Mai erstmals wieder einen Japan-Tag besuchen und dort unter anderem ein aufwendiges Feuerwerk bestaunen; später im Jahr folgte die zuvor zweimal ausgefallene Rhein-Kirmes, die allerdings auch wieder eine lebhafte Debatte über Lärm und Anwohnerschutz auslöste.

Weil auch Konzerte endlich wieder möglich waren, traten in Düsseldorf einige der ganz Großen auf. Für einen besonderen Fan-Auflauf in der Stadtmitte sorgten die Rolling Stones, die im Breidenbacher Hof abgestiegen waren und von Autogrammjägern dort tagelang belagert wurden.

Viele Schaulustige wollten auch dabei sein, als am 6. September der britische Prinz Harry und seine Ehefrau Meghan Düsseldorf besuchten. Der Anlass war ein Ausblick auf die Invictus Games 2023: Die von Harry ins Leben gerufenen Spiele für kriegsversehrte Soldaten finden im neuen Jahr in der Landeshauptstadt statt. Neben diesen beiden Highlights gab es noch zahlreiche andere Stars zu sehen; so flog etwa zur Verleihung der MTV Europe Music Awards am 13. November sogar Taylor Swift überraschend ein.

Zu den weniger rühmlichen Bildern gehörten unterdessen die von den langen Warteschlangen am Flughafen. Immer wieder gab es Berichte über Passagiere, die wegen der Verzögerungen an den Sicherheitskontrollen stundenlang am Airport ausharren mussten und bangten, ob sie ihren Flug noch erreichen werden. Hintergrund der – übrigens nach wie vor anhaltenden – Probleme ist Personalmangel bei den zuständigen Unternehmen in Kombination mit einem nach Corona deutlich erhöhten Fluggastaufkommen.

Auch das Niedrigwasser am Rhein im August war aus Sicht der meisten Menschen nicht erfreulich. Zwar gehören die wechselnden Pegelstände des Flusses zum Leben in der Landeshauptstadt dazu; doch das dramatische Ausmaß war für die Jahreszeit ungewöhnlich und sorgte auch für starke Einschränkungen der Schifffahrt. Ohnehin machte den Menschen die Hitzewelle im Sommer schwer zu schaffen; man riss sich um Schattenplätze, und einige Schützen liefen in ihren Paraden sogar ohne Jacken mit.

In der kühleren Jahreszeit freute sich Düsseldorf über einen Weihnachtsmarkt ohne Corona-Einschränkungen, allerdings wurde er dieses Jahr von anderen Ereignissen überschattet. Am 22. November fuhr ein 84-jähriger Autofahrer an der Königsallee, ganz in der Nähe des Marktes, mehrere Menschen an, als er die Kontrolle über sein Auto verlor. Am 5. Dezember sorgte eine anonyme Bombendrohung dafür, dass der Weihnachtsmarkt für den Rest des Tages geschlossen werden musste; nach dem Täter wird weiterhin gefahndet.

Ein bewegendes Bild für Düsseldorf entstand übrigens außerhalb des Landes: In Czernowitz in der westlichen Ukraine unterzeichnete Oberbürgermeister Stephan Keller eine Vereinbarung für eine neue Städtepartnerschaft. Zwischen Düsseldorf und Czernowitz gibt es schon seit Langem enge Verbindungen, mehrfach wurden nun auch Hilfsgüter in die Stadt geschickt, die tausende Binnenflüchtlinge aufnimmt.