IT-System beschädigt Ausfälle an der Uniklinik Düsseldorf können noch Wochen dauern

Düsseldorf · Seit Tagen ist das Computersystem der Uniklinik Düsseldorf gestört. Auch am Montag dauert der Ausfall an. Krankenwagen dürfen die Klinik noch immer nicht ansteuern. Es könnte noch Wochen dauern, bis die Schäden vollständig behoben sind.

 Einfahrt zum Universitätsklinikum Düsseldorf in Bilk.

Einfahrt zum Universitätsklinikum Düsseldorf in Bilk.

Foto: dpa/David Young

„Wir sind weiterhin abgemeldet von der Notfallversorgung“, sagte ein Kliniksprecher am Montag. Geplante Operationen werden auf später verschoben oder an andere Einrichtungen vermittelt - betroffene Patienten sollen sich bei den zuständigen Abteilungen der Düsseldorfer Uniklinik melden, um das weitere Vorgehen zu erfragen.

Man sei mittlerweile „hoffnungsvoll“, die Fehler beheben zu können, sagte der Sprecher. „Allerdings ist noch nicht absehbar, wie viel Zeit dies in Anspruch nehmen wird, weil es schwerwiegende Fehler in mehreren Teilbereichen der IT-Struktur gibt.“ Lediglich die Telefonanlage ist inzwischen wieder in Betrieb.

Es handle sich um eine Ausnahmesituation für alle Mitarbeiter, sagte Frank Schneider, der ärztliche Direktor der Uniklinik. „Besonders belastend ist es für die Bevölkerung im Großraum Düsseldorf. Wir sind aber zuversichtlich, dass wir die Ausfälle Schritt für Schritt in den nächsten Wochen überwinden können.“

Von den IT-Experten gibt es bereits eine positive Nachricht: Es gibt keine Anhaltspunkte dafür, dass Daten dauerhaft zerstört worden sind, hieß es in einer Mitteilung der Klinik. Externe Spezialunternehmen und die Polizei seien weiterhin damit beschäftigt, die Ursachen für den Ausfall herauszufinden. Die Ermittlungsbehörden untersuchten dabei auch, ob ein Hackerangriff Grund für den Ausfall sein könnte.

Am Universitätsklinikum Düsseldorf werden jährlich mehr als 50.000 Patienten stationär versorgt und etwa 300.000 Patienten ambulant behandelt. Gemessen an der Bettenzahl ist es das siebtgrößte Klinikum in NRW. Große Krankenhäuser werden zur sogenannten kritischen Infrastruktur gezählt, die es besonders vor Cyber-Angriffen zu schützen gilt. Für sie gibt es branchenspezifische Sicherheitsstandards. In Nordrhein-Westfalen waren das Lukaskrankenhaus im benachbarten Neuss und das Forschungszentrum Jülich sowie mehrere Unternehmen in der Vergangenheit Ziele von Hackerangriffen.

(csr)
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