Polizeieinsatz in Düsseldorf Irische Landfahrer haben die Rheinwiesen verlassen
Düsseldorf · Die irischen Landfahrer haben die Düsseldorfer Rheinwiesen verlassen. Kurz vor 16 Uhr war die Polizei mit einer Einsatzhundertschaft aufgefahren. Abschleppwagen waren ebenfalls vor Ort.
Sie wurden aber nicht benötigt: Als die Einsatzkräfte an den Rheinwiesen ankamen, verließen fünf Gespanne von sich aus das Gelände. Danach ging alles ganz schnell: Innerhalb weniger Minuten verließ auch der Großteil der übrigen Caravans der irischen Landfahrer den Platz.
Zurück blieben einige Wohnwagen, deren Halter offenbar gerade mit ihren Autos in der Stadt unterwegs waren. Sie kamen nach und nach zurück und verließen ebenfalls den Platz. Die Abschleppwagen wurden nicht eingesetzt. Die Einsatzhundertschaft der Polizei ging in Gruppen den Platz ab.
Die Landfahrer verließen Düsseldorf in Richtung Autobahn nach Holland. In der entgegengesetzten Richtung allerdings traut man dem Frieden nicht: Im hessischen Ginsheim-Gustavsburg und im benachbarten Mainz-Kostheim wird die Maaraue an der Mainmündung schon seit voriger Woche von Sicherheitsdiensten bewacht.
Dort hatten die Großfamilien aus Irland und Schottland im vergangenen Jahr große Schäden angerichtet. Um erst gar nicht wie in Düsseldorf mit Ordnungsverfügungen reagieren zu müssen, haben die Gemeinden deshalb Schutzvorkehrungen getroffen. "Wir haben aufgerüstet", sagte der Ginsheimer Ordnungsamtsleiter Edmund Heidl der Hessenschau.
Die irischen Landfahrer werden landläufig "Tinker" genannt. Sie selbst empfinden diesen Begriff aber als diskriminierend.
Sie hatten am Dienstag eine Frist der Stadt zunächst verstreichen lassen: Bis 14 Uhr sollten sie die Rheinwiesen räumen. So hatte es die Stadt angeordnet. Kurz vor 16 Uhr traf eine Einsatzhundertschaft der Polizei ein. Die Einsatzkräfte postierten sich zunächst mit rund 20 Wagen auf dem Hügel der Promenade, gingen aber nicht aktiv gegen die Wanderarbeiter vor, da diese sofort von sich aus fuhren.
Die irischen Landfahrer waren am Montagabend in Düsseldorf angekommen und kampieren seitdem auf den Rheinwiesen. Zuvor hatten sie ihr Lager in Kevelaer und in Neuss aufgeschlagen. Nach Informationen unserer Redaktion machen sie sich jetzt auf den Weg in die Niederlande.