Neubau in Düsseldorf Internationale Schule plant private Kita für 1000 Euro pro Monat

Düsseldorf · In Düsseldorf-Niederkassel plant die Internationale Schule Neuss eine englischsprachige Kita für rund 100 Jungen und Mädchen ab drei Jahren. Anfang 2020 soll die neue Einrichtung eröffnet werden.

 Peter Soliman steht vor der Kita der ISR.

Peter Soliman steht vor der Kita der ISR.

Foto: Internationale Schule

Kita-Plätze sind Mangelware in Düsseldorf, und das gilt für alle Stadtteile. Linksrheinisch wird sich die Lage bald ein wenig entspannen – die Neusser International School on the Rhine (ISR) wird mit dem Neubau eines Kindergartens am Niederkasseler Kirchweg 36 beginnen. Bis Ende des Jahres, spätestens Januar 2020 will man eröffnen, sagte ISR-Chef Peter Soliman.  Also ein deutlicher Zuwachs an sehr begehrten Plätzen. Das ist die gute Nachricht. Die schlechte: Die monatlichen Gebühren liegen bei rund 1000 Euro.

Für die renommierte Privatschule aus Neuss macht der Neubau Sinn. Soliman: „60 Prozent unserer Schüler oder Kita-Kinder in Neuss leben in Düsseldorf. Und davon 80 Prozent in Oberkassel.“ Es gibt eine ganze Reihe von Eltern, denen eine näher gelegene Einrichtung entgegenkäme. Darauf setzt man bei der ISR, ist aber sicher, zusätzliche Eltern anlocken zu können. Aus Erfahrung weiß man, dass die Kinder, die in die Betreuung der Drei- bis Sechsjährigen bei der ISR gegangen sind, zu einem erheblichen Teil später auch die schulische Laufbahn dort durchlaufen. Bedingung sei das aber nicht, der Prozentsatz sei hoch.

Das neue Gebäude in einer halbrunden Form wird auf dem Grundstück errichtet, auf dem sich jetzt noch eine Ballettschule befindet und zeitweise die Probebühne des Schauspielhauses war. Man habe die vorhandene Bebauung auf ihre Brauchbarkeit für eine Kita abgeklopft, aber sie sei nicht geeignet gewesen und werde daher abgerissen, sagt Architektin Petra Leckelt, die den Plan für die ISR-Kita entworfen hat. Für das Halbrund habe man sich entschieden, weil die offene Form dem Grundgedanken der Schule entspreche. Das Haus ist eingeschossig, es gibt keinen Keller, es wird hauptsächlich aus Holz und Glas gebaut und man rechnet mit einer Bauzeit von drei oder vier Monaten. Rund drei Millionen wird es kosten, und mit der Stadt, der das Grundstück weiter gehört, schloss man einen Erbpachtvertrag über 50 Jahre. Soliman: „Wir hätten es lieber gekauft, aber das wollte die Stadt nicht.“ In Neuss, dem Standort der Schule, werden ebenfalls 139 Kinder im Vorschulalter betreut.

Als nun eine Erweiterung anstand, entschloss man sich, sie in Düsseldorf zu realisieren. Die neue Einrichtung steht Kindern ab drei Jahren offen, sie werden dort in drei Stufen von morgens 7.30 Uhr bis nachmittags betreut, auf Wunsch können die Kleinen (ohne Mehrkosten) bis 18 Uhr bleiben. Die Hauptsprache ist Englisch, aber Deutsch zu lernen ist Pflicht. Der Standort direkt neben der Japanischen Schule wird die ohnehin positive Zusammenarbeit mit den Japanern fördern. Vor allem hofft man auf die Chance, den Sportplatz der Nachbarn mit benutzen zu können.

16 Mitarbeiter werden die Kinder betreuen, außerdem gibt es eine Krankenschwester sowie einen Deutsch- und einen Musiklehrer. Auch den Transport bietet die ISR von bestimmten Sammelpunkten an. Das Essen kommt vom Catering-Unternehmen Broich, mit dem man ein eigenes Ernährungskonzept entwickelte, das sich an den Bedürfnissen der Kinder orientiert. Wie an der Schule bietet ISR für ihre Kita ebenfalls so genannte Stipendien an – eine beschränkte Anzahl von Kindern kann also gegen eine geringere Gebühr aufgenommen werden.

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