Sport in Düsseldorf Integratives Fußballprojekt zieht nach Benrath

Benrath · Seit mehr als fünf Jahren leitet Slavko Stanojevic ein regelmäßiges Training, vorwiegend für ausländische Jugendliche. Doch jetzt musste eine neue Spielstätte gefunden werden.

Die Trainingsgemeinschaft setzt sich aus vielen Nationen zusammen.

Die Trainingsgemeinschaft setzt sich aus vielen Nationen zusammen.

Foto: privat

Alles begann vor mehr als fünf Jahren, als Slavko Stanojevic an der Bergischen Kaserne mit jungen Flüchtlingen ein Fußballprojekt initiierte, das ziemlich bald recht erfolgreich wurde, denn den Betroffenen wurde vor Ort doch recht schnell langweilig. Als die Unterkunft aufgelöst wurde, folgte der Umzug in die Sporthalle am Lessing-Gymnasium in Oberbilk, die Schule stellte die Halle zur Verfügung. Die Outback-Stiftung löste die Stadt als Träger ab, als aber auch diese projektbezogene Finanzierung auslief, drohte Ende 2019 das Aus. Mit dem Stadtsportbund fand der Projektleiter zum Glück einen neuen Träger.

Jetzt musste sich Stanojevic wegen Renovierungsarbeiten am Lessing allerdings wiederum eine neue Bleibe suchen – und er wurde in Benrath fündig, wo er die Sporthalle der Hauptschule nutzen kann. Wegen der weiten Entfernung musste der Projektleiter jedoch quasi wieder bei Null anfangen, eine Anfahrt für die bis zu 30 Fußballer zwischen 16 und 24 Jahren aus Afghanistan oder Somalia wäre einfach zu weit gewesen. „Es läuft zwar wie früher dienstags und freitags, diesmal von 16.30 bis 18 Uhr. Was sich geändert hat, ist die Altersgruppe, die in Benrath spielt. Die Jugendlichen sind nun zwischen 14 und 16 Jahre alt und besuchen auch die dortige Schule“, erklärt Stanojevic.

Das Interesse am Angebot sei jedenfalls sehr groß, sodass es mittlerweile sogar schon eine Warteliste gibt. Normalerweise kommen regelmäßig zwischen 20 und 24 fußballbegeisterte Teilnehmer, manchmal mehr. „Die Gruppe ist kunterbunt gemischt aus mehr als 20 Nationen. Die meisten kommen aus afrikanischen Ländern, wie Marokko, Ghana, Senegal, Kenia oder Tansania“, berichtet Stanojevic. Auch aus der Türkei, aus der Ukraine oder aus Albanien sind Spieler mit dabei, ebenfalls aus Polen, Serbien oder Kroatien – und selbstverständlich auch aus Deutschland.

Slavko Stanojevic ist außerdem nicht mehr alleine als Trainer und Koordinator, sondern weiß zwei Kollegen vom Stadtsportbund (SSB) an seiner Seite. Das Integrationsprojekt wird weiterhin vom SSB finanziell und organisatorisch unterstützt. Fortuna-Legende Gerd Zewe hat sich zudem bereit erklärt, die Patenschaft für das Fußballprojekt zu übernehmen.

Unter dem Dach des SSB läuft auch ein ebenfalls von Stanojevic geführtes Basketballprojekt in der Sporthalle an der Grundschule Konkordiastraße mittwochs von 18 bis 20 Uhr. Es kommen regelmäßig zehn bis zwölf Teilnehmer, auch hier aus verschiedenen Nationen, unter anderem auch aus der Ukraine. Die meisten Teilnehmer sind zwischen 14 und 17 Jahre alt. Ein Teil der Teilnehmer spielt parallel zusätzlich in einem Verein, die meisten sind jedoch vereinslos.

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