Umweltinitiative in Düsseldorf Tipps für den Bürger, Anstöße für die Politik

Düsseldorf · Der emeritierte Professor Erhard Treutner hat eine Initiative zum Umweltschutz gegründet, die verschiedene Akteure vernetzen will.

 Erhard Treutner will mit seiner Initiative Politik und Bürgerschaft verbinden, um die Gesellschaft nachhaltiger zu gestalten. 

Erhard Treutner will mit seiner Initiative Politik und Bürgerschaft verbinden, um die Gesellschaft nachhaltiger zu gestalten. 

Foto: RP/Dominik Schneider

„Unser Ziel ist es, die Gesellschaft enkeltauglich zu machen“, sagt Erhard Treutner. Der 75-jährige emeritierte Soziologie-Professor an einer Kölner Hochschule ist Gründer der Benrather Initiative für Nachhaltigkeit, kurz BIN, die sich für Umweltschutz einsetzt und ihren Arbeitsschwerpunkt auf den Düsseldorfer Süden legt.

„Wir haben Rückenwind“, sagt Treutner. Seine noch junge Initiative wächst stetig, 20 aktive Mitglieder hat sie inzwischen, über 70 Menschen haben sich in den Mailverteiler aufnehmen lassen. „Unser Anliegen ist ein Thema in der Gesellschaft – ein schlechtes Zeichen, dass das überhaupt nötig ist“, so Treutner. Vor allem die Jugend sei inzwischen jedoch aufgewacht und engagiere sich aktiv für die Zukunft.

Die Aufgabe der BIN sieht Treutner darin, zwischen den Akteuren zu vermitteln. „Wir versuchen, unsere Ideen in die Düsseldorfer Politik einzubringen“, so der ehemalige Dozent. Viele Mitglieder seiner Initiative sind in den zuständigen Gremien und Vereinen aktiv, etwa in der Bezirksvertretung oder beim ADFC. Treutner selbst ist am städtischen Nachhaltigkeits-Projekt Lokale Agenda 21 beteiligt.

„Wir versuchen, in der Politik den Umbau der Gesellschaft voranzutreiben, denn die entscheidenden Impulse dafür müssen von oben kommen.“ Auch kontrovers diskutierte Ansätze wie die Umweltspur findet Treutner im Prinzip richtig: „Natürlich entstehen vielen Menschen so Unannehmlichkeiten“, sagt er. Dennoch könnte das Projekt, wenn der Umstieg auf andere Fortbewegungsmittel erleichtert würde, einen sinnvollen Beitrag liefern.

Doch nicht nur die städtische Politik ist das Arbeitsfeld der BIN, Treutner und seine Mitstreiter setzen auch bei den Bürgern an. Einmal im Monat gibt es einen Infostand in der Fußgängerzone in Benrath. Dort informiert die Initiative über Möglichkeiten zum bewussten Konsum und zur umweltfreundlichen Lebensweise. Die BIN sieht ihre Aufgabe auch in der Vernetzung der verschiedenen Projekte und Vereine, die bisher parallel arbeiten. Deshalb sind bei den Infoständen Projektpartner vor Ort: Zum nächsten Termin am 8. November, 14 bis 17 Uhr, werden Vertreter der Energieberatung der Verbraucherzentrale Düsseldorf vor Ort sein und Tipps zum Energiesparen im privaten Haushalt geben.

Für Anfang des kommenden Jahres wurde die Serviceagentur Altbausanierung als Partner gewonnen. Außerdem findet jeden dritten Donnerstag im Monat ab 18 Uhr ein Treffen in Haus Spilles statt. „Wir wollen Informationen und Service bieten, um den Bürgern ein nachhaltigeres Leben zu ermöglichen“, so Treutner. Weitere Informationen über die BIN gibt es bei ihm per Mail an e.treutner@gmx.de dsch

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