Düsseldorf Industriegelände von Metso soll Start-up-Heimat werden

Düsseldorf · Ein Investor will das leerstehende Gelände des Maschinenbauers Metso an der Erkrather Straße komplett umwidmen.

 In den Industriehallen an der Erkrather Straße sollen Büros für Start-ups und Freiberufler nach dem Vorbild der Schwanenhöfe entstehen.

In den Industriehallen an der Erkrather Straße sollen Büros für Start-ups und Freiberufler nach dem Vorbild der Schwanenhöfe entstehen.

Foto: Aengevelt

Jahrzehnte lang entstanden an der Erkrather Straße bei der Firma Metso (früher Lindemann) riesige Recyclingmaschinen. Doch der strukturelle Wandel hat den Produktionsstandort überflüssig gemacht. Metso verlässt den Standort an der Erkrather Straße und bezieht ein neues Verwaltungsgebäude an der Grafenberger Allee. Zurzeit steht das 34 000 Quadratmeter große Industrie-Areal weitgehend leer. Doch die großen Gewerbehallen sollen schon bald mit Leben gefüllt werden. Der Immobilienmakler Mark Aengevelt hat einen Investor für das großräumige Areal gefunden. "Eine Investoren- und Projektgesellschaft erwirbt die Gewerbeliegenschaft Erkrather Straße 401 mit einem zukunftsfähigen und in enger Abstimmung mit der Stadt Düsseldorf entwickelten Nachnutzungskonzept", sagt Aengevelt. "Ziel sind Teil-Abriss und Neubau, Sanierung und anschließende Neuvermietung." Bei dem Erwerber handele es sich um eine "nachhaltig investierende, überwiegend für den eigenen Bestand operierende Anleger-Gruppe", so Aengevelt weiter.

Aus Sicht des Investors ist dabei für die Produktionshallen der Umbau zu sogenannten Coworking Spaces denkbar. Es handelt sich dabei um eine Entwicklung im Bereich neuer Arbeitsformen, etwa für Freiberufler, Kreative, kleinere Start-Ups und Ähnliches. Geschlossene Büros sollen später Raum für konzentriertes Arbeiten bieten, bestimmte Infrastruktureinrichtungen wie Drucker und Besprechungsräume werden gemeinsam genutzt. Zudem haben die Mieter die Möglichkeit der späteren Unternehmensexpansion vor Ort. "In Düsseldorf gibt es hierfür einen hohen Bedarf", sagt Mark Aengevelt. "Die ehemaligen Metso-Produktions- und Lagerhallen mit mehr als 17 000 Quadratmeter Fläche sind aufgrund ihrer Größe und Höhe von mehr als zwölf Metern ideal dafür geeignet und besitzen einen für diese Zielgruppen besonderen Charme. Denkbar sind aber auch ganz andere Nachnutzungen", sagt der Makler. Der genaue Zeitplan für den Start der Um- und Nachnutzung steht aber noch nicht fest.

"Beschlossen wurde die Verlagerung der Produktion weg von Düsseldorf und damit der Verkauf unseres großen Grundstücks", sagt Michael Simon, Geschäftsführer von Metso Minerals. "Gleichzeitig legen wir die Standorte Düsseldorf, Bochum und Moers in einem neuen funktionalen Headquarter zusammen und versprechen uns dadurch eine höhere Motivation für die Mitarbeiter, verbunden mit einer deutlich verbesserten Zusammenarbeit zwischen den verschiedenen Unternehmensbereichen." Allerdings handele es sich bei der nicht mehr betriebsnotwendigen Liegenschaft um eine Immobilie, die im Ist-Zustand nicht einfach durch einen Dritten weiterverwendet werden könne. "So war ein attraktiver Verkauf schwierig", so Simon. Eine Wohnbebauung ist nicht zulässig. Über den Kaufpreis haben alle Parteien Stillschweigen vereinbart.

(RP)
Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort