Planung in Düsseldorf In Golzheim entsteht ein neues Quartier

Westlich des Kennedydamms sind mehrere neue Hochhäuser geplant. Die Stadt sieht diese Veränderungen als Chance, dem Viertel ein neues Gesicht zu verleihen. Bürger konnten jetzt bei einem Workshop Einfluss nehmen.

 Das Eclipse ist eines von mehreren Gebäuden, das am Kennedydamm ein neues Tor zur nördlichen Innenstadt bilden soll.

Das Eclipse ist eines von mehreren Gebäuden, das am Kennedydamm ein neues Tor zur nördlichen Innenstadt bilden soll.

Foto: diedeveloper

In diesem Quartier dominiert das Dreieck. Das Plangebiet zwischen Kennedydamm, Kaiserswerther und Uerdinger Straße hat diese geometrische Form, und auch die einzelnen Grundstücke scheinen irgendwie immer dreieckig zu sein, sagen zumindest die Architekten der vier geplanten Neubauten über die besonderen Anforderungen. Westlich des Kennedydamms tut sich aktuell eine Menge. Um die Bürger dabei mitzunehmen, gab es jetzt einen Workshop, in dem es nicht nur um die Bauvorhaben, sondern auch um die Weiterentwicklung des gesamten Quartiers ging. Damit alle der rund 60 Teilnehmer auf dem gemeinsamen Stand waren, wurden zunächst die Hochbauten vorgestellt.

GG14 An der Georg-Glock-Straße 12-14 soll anstelle des alten Hochhauses der Nordstern-Versicherung ein futuristisch aussehendes Bürogebäude mit zwei Ebenen, die durch eine Brücke miteinander verbunden sein werden, entstehen. Der kleine Turm wird 45 Meter, der große Turm zum Kennedydamm 90 Meter hoch sein. Die Momeni-Gruppe hat das Grundstück vor einem Jahr erworben. Es soll auch einen öffentlichen Stadtgarten an der Rückseite geben.

Uerdinger 67 Der Pamera-Gruppe sind für den geplanten Neubau an der Uerdinger Straße 67 schon deswegen Grenzen gesetzt, da es sich bei dem Bestandsgebäude  um ein altes Posthaus handelt, die Schaltzentrale der Telekom muss zum Beispiel erhalten bleiben. Der Investor plant auch hier unterschiedlich große Scheiben ähnlich dem Thyssen-Hochhaus, es sollen vor allem auch die unzureichenden Wegeverbindungen rund um die Theodor-Heuss-Brücke verbessert werden. Eine Grünfassade und Wasserfälle sind unter anderem geplant. 

Eclipse Eine Sonderstellung genießt das 60 Meter hohe Eclipse-Gebäude der Developer. Es existiert bereits Baurecht, und es gibt auch schon einen Mieter. Die Unternehmensberater von Pricewaterhouse Coopers wollen in das ikonische Hochhaus in unmittelbarer Nachbarschaft des Hilton-Hotels einziehen. Es soll mehrere Atrien geben, Dachterrassen und eine parkähnliche Gestaltung des Außenbereichs mit Naturpfad. Die Zäune um das Gelände kommen weg.

Karl-Arnold-Platz 1a Das Bestandsgebäude ist nicht mehr zeitgemäß. Stattdessen entsteht ein Gebäude, für das die Architekten Plan B heranziehen mussten, da die ursprüngliche Planung die Frischluftschneisen beschnitten hätte. Auf dem dreieckigen Grundstück wird es maximal acht Geschosse geben, bei den sich jeweils die drei Ecken wie Flügel öffnen. Es soll nicht einen Hauptmieter, sondern viele kleine Einheiten geben.
Quartier Diese und andere Veränderungen werden nicht ohne Auswirkungen auf das ohnehin schon eng bebaute Quartier bleiben. Daher koordiniert das Ingenieurbüro Arup die städtebauliche Entwicklung an dieser Stelle. Dabei soll vor allem eine vernünftige Freiraumgestaltung gewährleistet sein, letztlich wird sogar eine Aufwertung durch mehr Grün angestrebt. Das gilt ebenfalls für den Faktor Mobilität. Zwar können Autos nicht gänzlich herausgehalten werden, dennoch soll durch eine Bündelung von Einfahrten und der Verbannung von Parkflächen in Tiefgaragen eine Qualität geschaffen werden, von der Fußgänger und Radfahrer profitieren. Auch der Rhein soll in die Quartiersplanung einbezogen werden. Bei dem Workshop im Gemeindesaal der Tersteegen-Kirche konnten Bürger selbst Einfluss nehmen und in Detailfragen Anregungen beisteuern. Diese sollen nun zu Leitbildern formuliert werden – damit das Leben im Viertel lebenswert bleibt und nicht unter dem Einfluss der Hochbauten in den Hintergrund gerät.

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