Von einem „enormen Zuwachs an Verantwortung“ ist die Rede in einer Mitteilung des Unternehmens für die neue Gesellschaft in Düsseldorf. Werden in der Landeshauptstadt laut Unternehmen bislang elf Länder koordiniert, sollen es künftig 38 sein. Eine Reduzierung der Standorte sei nicht geplant, heißt es auf Nachfrage.

Europaweit gibt es zurzeit nach Konzernangaben 13.000 Mitarbeiter, zudem 400 offene Stellen. In Düsseldorf gibt es derzeit 800 Angestellte, wie ein Sprecher auf Nachfrage sagt. Wie sich die Zahl im Zuge der Neuaufstellung entwickeln wird, sei noch offen. Das gelte auch bei der Frage nach einer möglichen neuen Adresse in Düsseldorf. „Die Planung für die neuen Strukturen beginnt Anfang nächsten Jahres“, sagt der Sprecher.

Die Ankündigung zur neuen Zentralen-Konstruktion erfolgt in einer Zeit, in der die Nachrichtenlage zu Huawei vornehmlich von mehr Distanz zum chinesischen Unternehmen geprägt ist. Zuletzt hatten sich etwa die Städte Gelsenkirchen und Duisburg von ihren Plänen verabschiedet, ihre Smart-City-Strategie mit Huawei als Partner umzusetzen. In den USA hat die USA-Regierung vor wenigen Tagen bekannt gegeben, dass neue Smartphones und andere Geräte keine Zulassung für den Verkauf mehr bekommen sollen.

Die Entscheidung des chinesischen Konzerns für Düsseldorf wird von Oberbürgermeister Stephan Keller positiv kommentiert. In der Pressemitteilung von Huawei ist er wie folgt zitiert: „Die strategische Entscheidung des Unternehmens unterstreicht zum einen die zentrale Bedeutung Düsseldorfs als Digital- und Technologiestandort und zum anderen die Attraktivität Düsseldorfs als Sitz für Europazentralen außereuropäischer Unternehmen.“

Der Chef der Unternehmenskommunikation von Huawei in Deutschland Carsten Senz bestätigt das: „Die Weltoffenheit Düsseldorfs, das starke Technologie-Ökosystem und die zentrale Lage in Europa waren entscheidende Faktoren, hier auch die neue Europazentrale anzusiedeln.“