Internationales Treffen Experten diskutieren über die Schule der Zukunft

Düsseldorf · Mehr als 200 Experten steckten die Köpfe zusammen, um die Schule der Zukunft neu zu denken. Bei dem internationalen Symposium stand der „Schulbau im urbanen Raum“ im Mittelpunkt.

 Das Albrecht-Dürer-Kolleg (hier die Baustelle im Jahr 2017) gehört mit einem Investitionsvolumen von rund 70 Millionen Euro zu den Vorzeigeprojekten im Schulbau der Landeshauptstadt.

Das Albrecht-Dürer-Kolleg (hier die Baustelle im Jahr 2017) gehört mit einem Investitionsvolumen von rund 70 Millionen Euro zu den Vorzeigeprojekten im Schulbau der Landeshauptstadt.

Foto: Anne Orthen (ort)/Orthen, Anne (ort)

Mehr als eine Milliarde Euro investiert die Landeshauptstadt bis 2025 in Ausbau und Neubau ihrer Schulen. Praktisch jeder zweite Euro aus den im städtischen Haushalt aufgelisteten Investitionen fließt damit in den Bildungsbereich. „Beeindruckend“ findet das Josef Watschinger. Der 56-Jährige stammt aus Südtirol, wo er Schulen eines neuen Typs auf den Weg bringt. „Offene Lernräume dominieren, Schüler sitzen zu bestimmten Zeiten nicht mehr in frontal angeordneten Schulbänken, sondern hocken oder liegen, wenn sie wollen, auf dem Boden. Das ist gut für die Kreativität“, sagt er.

Watschinger gehört zur internationalen Lenkungsgruppe des Symposiums „Schulbau im urbanen Raum“, zu dem in dieser Woche rund 200 Experten nach Düsseldorf gekommen sind. Anlass ist ein Forschungsprojekt der Europäischen Union, bei dem es unter anderem darum geht, wie das Thema Schulbau in einen Studiengang Architektur integriert werden kann. Mit im Boot sind die Alanus Hochschule in Bonn, an der man sich entsprechend spezialisieren kann, und die Düsseldorfer Sophia Akademie. Beide kooperieren mit der Stadt beim Thema, wie die Schulen der Zukunft aussehen sollen.

„Es geht nicht nur um Stahlbeton und Glas, sondern um eine zeitgemäße Umgebung für innovatives Lernen“, sagte Oberbürgermeister Thomas Geisel bei der Begrüßung der Teilnehmer aus Deutschland, Österreich, der Schweiz und aus Italien. Der Rathaus-Chef betonte, der Erfolg von inzwischen acht Düsseldorfer Schulbau-Paketen beruhe auf grundlegend reformierten Abläufen. „Früher meldete das Schulverwaltungsamt einen Bedarf an das Gebäudemanagement, dort fielen dann möglicherweise Probleme mit dem Brandschutz auf, es kam zu Verzögerungen“, erläuterte Geisel. Inzwischen gebe es in Düsseldorf Schulbaupakete aus einer Hand. Die Beschleunigungseffekte könne jeder begutachten, der mit offenen Augen durch die Stadt gehe. Zudem habe man beim Thema Digitale Infrastruktur durch die Anschaffung von iPads sowie einer flächendeckenden Wlan-Ausstattung „richtig gut aufgeholt“.

Zu den Höhepunkten des Treffens zählte am Mittwoch eine von Antonietta Zeoli, der Leiterin des Wim-Wenders-Gymnasiums, moderierte Diskussion, an der neben dem Südtiroler Watschinger auch Barbara Pampe von den Montag-Stiftungen, der Architekt Dirk Tillmann sowie Düsseldorfs Schulbau-Manager Florian Dirszus teilnahmen.

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