Johanneskirche Düsseldorf Ungeliebte Geschenke für guten Zweck verkauft

Dampfbügeleisen oder Trump-Buch: Wer sich nicht so richtig über sein Weihnachtsgeschenk gefreut hatte, konnte es in der Johanneskirche für einen guten Zweck spenden.

 Bruno Konietzny zeigt ein gespendetes Dampfbügeleisen.

Bruno Konietzny zeigt ein gespendetes Dampfbügeleisen.

Foto: Anne Orthen (ort)

(schk) Geschenke zu Weihnachten kommen zwar häufig von Herzen, gehen aber leider nicht immer zu Herzen. In diesen Fällen eröffnet der Verkauf von ungeliebten Weihnachtsgeschenken im Café der Johanneskirche die Möglichkeit, damit doch noch etwas Gutes zu tun. Der Erlös aus dem Verkauf der ungewollten Päckcheninhalte geht nämlich an die medizinische Hilfsorganisation „Ärzte ohne Grenzen“.

„Das verkaufen wie nur an Leute über 50“, sagt augenzwinkernd Bruno Konietzny und hält eine schwarze Memotafel, auf der „Nicht vergessen“ steht, hoch. Das Angebot auf den Verkaufstischen reicht von der klassischen Weihnachtsdeko wie Schneemann-Kerzen und Holzengel mit goldenen Flügeln über neue Bücher und ein Fan-T-Shirt des früheren Supertramp-Musikers Roger Hodgson bis hin zu einem professionellen Dampfbügeleisen. Ebenfalls dabei: das Buch „Feuer und Zorn – im Weißen Haus von Donald Trump“ und der Kalender „Bielefeld gibt es“.

„Früher wurden mehr Geschenke abgegeben und hochwertigere“, sagt Barbara Wengler und sieht die Ursache dafür im Trend zu Geld- und Gutscheingeschenken. „Auch bieten Internet-Portale wie Ebay die Möglichkeit, die unwillkommenen Geschenke schnell loszuwerden und auch noch Geld dafür zu bekommen“, vermutet die Leiterin des Cafés und Gemeindebeauftragte für Kultur und Öffentlichkeitsarbeit.

Nach dem Prinzip „Geben und Nehmen“ handelt Ulrich Ohm, der eine praktische Kombination aus kleinem Zelt und Stuhl, die in einem winzigen Paket verstaut sind, gespendet hat. „Das könnten Angler gut gebrauchen, ist aber definitiv nichts für mich“, so Ohm, der dafür unter den CDs ein Orgelkonzert gefunden hat.

Derweil überlegen die Ehrenamtler, inwieweit sich der vergleichsweise große Aufwand für die zahlreich engagierten Ehrenamtler für den Geschenkemarkt noch lohnt. „Dabei klappt der Büchermarkt, der vier Mal im Jahr stattfindet, super“, sagt Barbara Wengler. „Und immerhin erzielen wir mit diesen Hilfsaktionen jährlich rund 3000 Euro, die als Spende an die Hilfsaktion „Ärzte ohne Grenzen“ gehen“.

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