Düsseldorf In der Altstadt entsteht ein neues Wohnviertel

Düsseldorf · Für das Andreasquartier auf der Fläche des ehemaligen Gerichtszentrums wird zurzeit die Baugrube ausgebaggert.

 Benno Maubach zeigt die Baugrube. Im Hintergrund die Hof-Fassaden des alten Gerichtes.

Benno Maubach zeigt die Baugrube. Im Hintergrund die Hof-Fassaden des alten Gerichtes.

Foto: Wilfried Meyer

Hinter dem denkmalgeschützten Altbau des Amts- und Landgerichtes an der Mühlenstraße klafft ein etwa ein Hektar großes Loch. Bagger graben sich dort noch tiefer in das Erdreich ein, um Platz für das Fundament und eine dreigeschossige Tiefgarage mit 635 Stellplätzen zu schaffen. Sie ist der Unterbau für das Andreasquartier. So nennt der Investor Frankonia das neue Viertel mit drei neuen Wohngebäuden und zwei Häusern mit Büros und Läden, das anstelle des Gerichtszentrums entstehen soll.

"Die neuen Gebäude schließen sich an den denkmalgeschützten Altbau an und passen von der Aufteilung der Fassade und der Struktur her zu den Altstadthäusern in der Nachbarschaft", sagte Benno Maubach, Leiter der Düsseldorfer Frankonia-Niederlassung. Darauf hätten die Düsseldorfer Architekturbüros RKW und SOP, die das Andreasquartier planen, geachtet.

Das gesamte Viertel ist in acht Abschnitte unterteilt. Kernstück ist der Altbau. Dessen repräsentatives Treppenhaus bleibt erhalten, "die Büros und Säle werden in teils große, individuell zugeschnittene Wohnungen umgewandelt", so Maubach. Von dem alten Quertrakt hinter dem Treppenhaus bleibt nur die Fassade zum Hof hin stehen, ein neuer Flügel wird gebaut "mit Service-Apartments, die etwa 40 bis 60 Quadratmeter groß sind", so Maubach. In den Seitenflügeln des Altbaus seien Wohnungen, Büros und auch Gastronomie vorgesehen.

Die Wohnhäuser im Abschnitt zur Liefergasse haben ein zweigeteiltes Gesicht. Teils liegen sie hinter der erhaltenen Fassade des Gerichts-Altbaus, teils sind sie modern, aber an die Haustypen der Altstadt angepasst gestaltet. Das gilt auch für die Hauszeile an der Ratinger Straße, während der Wohnblock, der sich in den Innenhof hineinzieht, kantiger wirkt. Er ist mit neun Geschossen auch höher als die fünfgeschossigen Häuser zu den Straßen hin. Die drei neuen Wohnhäuser umschließen einen Innenhof, der mit einem baumbestandenen Wasserbassin gestaltet ist.

Von den Wohnhäusern durch eine Wegezone ist ein Bürogebäude entlang der Neubrückstraße geplant, so Maubauch. "An der Ecke Neubrück-, Ratinger Straße entsteht zudem ein Life-Style-Haus für Gastronomie, Kunst und Kreatives. Wir sprechen zurzeit gezielt Unternehmen an, die Interesse an diesem Standort haben könnten."

In die Fassade des Life-Style-Hauses sei auch die denkmalgeschützte Fassade des Palais Spinrath aus dem 19. Jahrhundert integriert, die schon in das Gerichtsgebäude einbezogen war und stehengeblieben ist. Der Durchgang zwischen den Wohn- und Bürohäusern sei tagsüber in der Regel für alle Passanten geöffnet, so Maubach. Nachts werde der Weg allerdings geschlossen, damit die Anwohner vor dem Trubel in der Altstadt ihre Ruhe hätten.

"Im Andreasviertel entstehen etwa 300 Eigentumswohnungen unterschiedlicher Größe, etwa 70 Prozent von ihnen sind rund 90 Quadratmeter groß", erläuterte Maubach. Je nach Lage koste ein Quadratmeter 4400 Euro bis hin zu 16 000 Euro in Luxus-Wohnungen. Für Büros stehen etwa 21 000 Quadratmeter zur Verfügung. Der Terminplan des Andreasquartiers, in den Frankonia und deren Partner LVM-Versicherung 276 Millionen Euro investieren, sieht eine Fertigstellung Mitte 2015 vor.

(RP/ila/top)
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