Düsseldorf In den Sommerferien zur Schule gehen

Düsseldorf · Auch während der Ferien bleiben die Ganztags-Betreuungen in Düsseldorf geöffnet. Ausflüge, Kunstprojekte und Schwimmbad-Besuche stehen derzeit auf dem Programm. Je nach Standort nutzen 90 Prozent der Schüler das Angebot.

Düsseldorf: In den Sommerferien zur Schule gehen
Foto: Schaller,Bernd

Während der Sommerferien sind Schulen nur große, leerstehende Häuser in die sich höchstens mal ein Lehrer zur Vorbereitung der Stundenpläne verirrt oder Bauarbeiter zu Renovierungsarbeiten anrücken – das gilt zumindest für die weiterführenden Schulen. In Düsseldorfs Grundschulen herrscht jedoch auch in den Sommerferien Hochbetrieb: Alle 94 Ganztags-Standorte der Landeshauptstadt haben derzeit ihre Türen geöffnet und bieten ein Ferienprogramm an. Je nach Standort nutzen nach Angabe der Stadt bis zu 90 Prozent der Schüler das Angebot.

Düsseldorf: In den Sommerferien zur Schule gehen
Foto: Matzerath, Ralph

"Besonders für berufstätige Eltern ist es wichtig, dass der Offene Ganztag zeitweise in den Ferien geöffnet bleibt. Keiner kann sich sechs Wochen Urlaub nehmen", sagt Barbara Storchmann, Leiterin der OGS-Betreuung an der Sankt-Michael-Schule in Lierenfeld. Die Grundschule, die derzeit von 160 Schülern besucht wird, bleibt in den Sommerferien drei Wochen lang geöffnet. Doch statt Hausaufgaben-Betreuung und anschließendem Freispiel stehen in den Ferien andere Aktivitäten auf dem Programm: "Wir machen mit den Kindern viele Ausflüge ins Umland und gehen bei gutem Wetter auch schon mal ins Schwimmbad", erzählt Barbara Storchmann. Und nicht nur das Programm unterscheide sich zur Schulzeit. Auch die Schüler seien viel entspannter. "Man merkt den Kindern deutlich an, dass sie nicht so unter Druck stehen wie außerhalb der Ferien", sagt Storchmann.

Aber in den Ferien zur Schule gehen – kann das überhaupt Spaß machen? Auf jeden Fall, finden zumindest die Schüler der Sankt-Michael-Schule: "Im Sommer haben wir immer viel Spaß hier in der OGS. Man kann seine Freunde treffen und zusammen Fußballspielen. Und wenn es richtig heiß ist, kaufen uns die Betreuer manchmal ein Eis", sagt Eldin. Für den Zehnjährigen ist es der letzte Sommer in der Grundschule – nach den Ferien wird er die weiterführende Schule besuchen. "Da sind dann nicht mehr alle meine Freunde dabei. Deshalb finde ich es toll, sie hier in der OGS noch einmal zu sehen", sagt er. Auch Aschkan gefällt das Sommerprogramm seiner Schule: "Wir machen oft Ausflüge, das finde ich toll", sagt er.

Heute steht aber etwas anderes auf dem Programm: Gemeinsam mit der Künstlerin Maria Gilges bemalen die Schüler der Lierenfelder Grundschule einen Teil ihres Schulhofs. "Wir malen ganz viele Tiere an die Wand. Das macht total Spaß", sagt Ajla. Kein Wunder – Kunst ist schließlich auch das Lieblingsfach der Achtjährigen. Die Kunstprojekte mit Maria Gilges gehören an der Schule schon zur Tradition: Jedes Jahr in den Sommerferien starten Künstlerin und Schüler ein neues Projekt. "Darauf freue ich mich immer sehr. Ich finde es gut, in den Ferien bei der OGS mitzumachen", sagt Ajla.

Fast 13 000 Plätze stehen in diesem Jahr für die OGS-Betreuung im Sommer zur Verfügung. Wann und wie lange die Schulen öffnen, bleibt ihnen überlassen. Schließen dürfen sie jedoch über das ganze Jahr verteilt nur maximal 30 Tage – das ist die Vorgabe des Schulamtes. Die Gestaltung des Programms ist jedoch frei.

(lai)
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