Düsseldorf "Impfen ist eine der ganz großen Errungenschaften"

Düsseldorf · Passend zu Beginn der Grippe-Saison geben das Gesundheitsamt und die Uniklinik Düsseldorf Ratschläge zum Thema Impfen.

Es ist nur ein kleiner Stich in den Arm oder die Schulter, der aber im schlimmsten Fall Leben retten kann: die Impfung! Wenn es um das Thema Impfen geht, sind sich auch Klaus Göbels, Sprecher vom Gesundheitsamt Düsseldorf, und Dieter Häussinger von der Uniklinik Düsseldorf sofort einig: "Impfen ist enorm wichtig und sollte im Alltag viel präsenter sein." Passend zum Start der Grippe-Saison geben sie deshalb Tipps, worauf die Düsseldorfer im Alltag, im Urlaub und bei Fernreisen achten sollten:

Die Grundimpfungen

Tetanus, Masern, Polio, Diphterie, Hepatitis A und B - das sind die Krankheiten gegen die generell jeder Bürger, geimpft sein sollte, betont Häussinger. Doch auch das klappt nicht ganz: "Ich hatte vor Kurzem tatsächlich noch jemanden, der an Tetanus gestorben ist. Das darf in der heutigen Zeit nicht mehr passieren." Außerdem beginnt im Oktober wieder die Grippe-Saison. "Eine Impfung ist sehr wichtig. Wer wirklich eine echte Grippe bekommt, ist sonst lange außer Gefecht", sagt er. Rund 14 Tage dauert der Heilungsprozess mindestens.

Impfen bei Fernreisen

Vor einem Aufenthalt auf einem anderen Kontinent sollte eine Erkundigung über die Impfmaßnahmen obligatorisch sein, meint Häussinger. "Wichtig ist vor allem, wie der Reisekalender aussieht. Man sollte wissen, zu welchem Datum man wo genau ist", erklärt er weiter. Aus diesen Faktoren kann ein Arzt ein Risikoprofil für den Reisenden erstellen und dementsprechend impfen. Generell gilt: "Gegen Hepatitis A und B sollte man im Ausland immer geimpft sein. Auch über Polio und Malaria sollte sich der Reisende informieren", sagt Häussinger.

Die Probleme beim Impfen

"Impfen ist eine der ganz großen Errungenschaften", betont Häussinger. Viele Krankheiten sind dadurch über die Jahrzehnte ausgerottet worden. "Impfungen gegen Hepatitis sind die wirksamste Maßnahme gegen Leberkrebs", erläutert er weiter. Dennoch sei es häufig schwer, Menschen zum Impfen zu motivieren. "Viele haben das nicht auf dem Schirm, bei anderen stimmt die Einstellung nicht. Sie halten das für überflüssig", bedauert Göbels. Das Beispiel Grippe-Impfung belege das. "Dabei profitiert jeder, der U-Bahn fährt, von einer Grippe-Impfung."

Wer hilft bei Fragen?

Der erste Ansprechpartner sollte immer der eigene Hausarzt sein. "Weitere Hilfe gibt es auf der Internetseite des Robert-Koch-Instituts. Die ständige Impfkommission des Instituts gibt dort Empfehlungen", erläutert Göbels. Diese gibt es sogar als App für das Smartphone. Zudem verfügt das Gesundheitsamt über eine eigene Impfambulanz für den internationalen Reiseverkehr. Dort gibt es täglich offene Sprechzeiten. Ein weiterer Anlaufpunkt ist die Universitätsklinik Düsseldorf. Auch dort wird eine Sprechstunde angeboten.

Bei den Krankenkassen informieren

Nicht immer sind Impfungen kostenfrei. Bei spezielleren Impfungen für beispielsweise Fernreisen können Kosten entstehen. "Das schwankt bei den verschiedenen Krankenkassen aber enorm", sagt Göbels. Er rät deshalb: "Mindestens sechs Wochen vor der Reise beim Arzt vorsprechen und anschließend bei der eigenen Krankenkasse erkundigen." Viele würden viel zu kurzfristig agieren, sagt er erschüttert. "Wer 5000 Euro für einen tollen Urlaub bezahlt, der sollte auch bei der Impfung nicht sparen", meint Göbels.

(se)
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