Erwin, Walter Bau & Co. Immer mehr Ungereimtheiten beim Arena-Bau

Düsseldorf (dto). Beim Bau der LTU arena ist es möglicherweise zu gravierenden Unregelmäßigkeiten gekommen. Das berichtet das Hamburger Magazin stern in seiner am Donnerstag erscheinenden Ausgabe. So soll die Stadt Düsseldorf noch vor Vertragsabschluss mit dem der mittlerweile in Konkurs gegangenen Walter Bau AG "den Wunsch geäußert" haben, dass das Unternehmen Fortuna Düsseldorf mit einer Summe von 700.000 Euro fördere. Das gehe laut stern aus internen Unterlagen des Unternehmens Walter Bau hervor.

Düsseldorfs Oberbürgermeister Joachim Erwin (CDU) bestritt gegenüber dem stern, dass die Stadt solche Spenden verlangt habe. Laut einem Rechtsgutachten für Walter Bau bestand bei der angeblichen Forderung das Risiko der "Amtsuntreue" seitens der Stadt, weil diese die Spende über den Baupreis refinanziert hätte. Weil aber angeblich kein Schaden zu erkennen sei, zahlte der Baukonzern schließlich an Fortuna.

Entgegen seinen bisherigen öffentlicher Bekundungen hätte sich der Oberbürgermeister offenbar auch persönlich für Walter Bau stark gemacht. Er habe den Zuschlag für den Baukonzern "mit hohem politischen Risiko gegen große Widerstände" durchgesetzt, schrieb Erwin laut stern am 2. September 2003 an Firmensenior Ignaz Walter von Walter Bau.

Im April 2001 und damit noch vor Zuschlagerteilung hatte Walter Bau mit der Firma Schüßler-Plan, die Erwins Schwiegervater Willi Schüßler und Erwins Schwager Norbert Schüßler gehört, eine Vereinbarung getroffen. Demnach wollte Walter Bau einen von Schüßler entwickelten sogenannten Hubrasen in das Stadion integrieren. Dieses Vorhaben scheiterte allerdings später. Schüßler erhielt nach Informationen des stern jedoch einen kleineren Unterauftrag bei der Stadionplanung. Erwin und Norbert Schüßler bestritten gegenüber dem Magazin, dass es zu Unregelmäßigkeiten gekommen sei.

(gms)
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