Stadtrat will Fahrradverkehr stärken Immer mehr Düsseldorfer steigen aufs Rad

Düsseldorf · Auch wenn die Daten der jüngsten Zählung noch ausstehen, ist es nicht zu übersehen: Der Anteil der Radfahrer ist in den vergangenen Jahren stark gestiegen. Die Stadt stellt sich darauf ein – nach Ansicht vieler aber zu langsam.

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Auch wenn die Daten der jüngsten Zählung noch ausstehen, ist es nicht zu übersehen: Der Anteil der Radfahrer ist in den vergangenen Jahren stark gestiegen. Die Stadt stellt sich darauf ein — nach Ansicht vieler aber zu langsam.

Wer regelmäßig im Alltag mit dem Fahrrad durch die Stadt unterwegs ist, hat es längst gemerkt: Es wird enger auf den Radwegen. Offenbar erkennen immer mehr Düsseldorfer (und auch Pendler von außerhalb), dass man auf zwei Rädern meist schneller durch die Stadt kommt als auf vieren.

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Foto: Stadt Düsseldorf

Seit mit Stephan Keller ein überzeugter Radfahrer für den Bereich Verkehr zuständig ist, hat im Rathaus ein Umdenken eingesetzt. Nach Meinung vor allem der Grünen, aber auch der SPD reicht das nicht aus. Mit den neuen Mehrheiten im Stadtrat — derzeit wird über eine "Ampel" aus SPD, FDP und Grünen verhandelt — dürfte sich manches beschleunigen.

Vieles ist aber auch schon auf den Weg gebracht. So wird in der Sitzung des Verkehrsausschusses am 24. September die Konzeption für ein Radwegehauptnetz vorgestellt. "Das wird eine ganz neue Qualität", verspricht Keller. Außerdem wurde das Büro des städtischen Fahrradbeauftragten personell aufgestockt. Noch dürftig ist das statistische Material der Stadt zum Anteil der Radfahrer. Die letzte so genannte Modal-Split-Erhebung, die erfasst, wie viele der zurückgelegten Wege mit einem bestimmten Verkehrsmittel oder zu Fuß zurückgelegt werden, stammt aus dem Jahr 2008. Damals lag der Anteil des Radverkehrs bei 11,1 Prozent, rein innerstädtisch bei 12,5 Prozent.

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Dieser Wert dürfte inzwischen weit höher liegen. Eine neue Verkehrserhebung wurde nach Angaben des Rathauses durchgeführt, die Auswertung liegt jedoch noch nicht vor. Zählungen an ausgewählten Straßen haben ein Plus von etwa 20 Prozent beim Anteil des Radverkehrs ergeben, was etwa 15 Prozent Radverkehr am Gesamtverkehrsaufkommen entspräche. Die Stadt plant, neun Dauerzählstellen für den Radverkehr einzurichten. "Dort können dann auch Wetterabhängigkeiten objektiv erfasst werden", sagt Bernd Thomas, Referent im Verkehrsdezernat.

Unter der bisher schwarz-gelben Ratsmehrheit waren 16 Prozent Radfahrer-Anteil als Zielmarke für Düsseldorf ausgegeben worden. Bei den Sondierungsgesprächen zur "Ampel" war nun von 24 Prozent die Rede — das entspricht auch den Vorgaben der "Arbeitsgemeinschaft fahrradfreundlicher Städte", der Düsseldorf seit 2007 angehört. Um auf einen solchen Wert zu kommen, muss die Stadt wesentlich attraktiver für Radfahrer werden.

"Letztlich ist es eine Abwägung der Platz- und Mittelverteilung", sagt Thomas. Einige Weichen sind bereits gestellt: So werden Radschnellwege gebaut, am Bilker S-Bahnhof ist eine große Radstation geplant, jährlich stellt die Stadt 350 neue Fahrradständer auf. Zusätzlich soll mit Marketing für das Umsteigen aufs Rad geworben werden.

(ac)
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