Künstler vergibt Stipendium für eine Krankheit, an der er selbst leidet Immendorff fördert medizinische Forschung

Berlin (ddp). Der Maler und Düsseldorfer Kunstprofessor Jörg Immendorff engagiert sich in der medizinischen Forschung. Mit einem Stipendium fördert Immendorff für die Dauer von zunächst zwei Jahren die Erforschung von Ursachen und Therapiemöglichkeiten der Amyotrophen Lateralsklerose (ALS), teilte das Berliner Universitätsklinikum Charité am Montag mit. Immendorff unterstütze mit dem Stipendium die Neurologische Klinik der Charité. Der Künstler selbst ist seit 1998 an einer Variante der ALS erkrankt. Auch der britische Physiker Stephen Hawking leidet daran.

ALS ist eine bislang unheilbare Erkrankung, an der in der Bundesrepublik 6000 Menschen leiden und die jährlich bei rund 1500 Patienten in Deutschland neu diagnostiziert wird. Typisch für die Erkrankung ist die fortschreitende Zerstörung von Nerven in Gehirn und Rückenmark, die für die Steuerung der Skelettmuskulatur zuständig sind. Betroffene leiden zunehmend an Lähmungen der Arme und Beine. Der Tod tritt meist wenige Jahre nach der Diagnose durch Atemlähmung ein.

An ALS sind auffällig viele US-Soldaten nach dem Golfkrieg 1990 erkrankt. Auch unter italienischen Fußballprofis tritt die Krankheit oft auf, es gibt bereits 14 solcher Todesfälle. Bislang gibt es kein Heilmittel dagegen. Zurzeit sei aber ein Medikament in der Erprobung, das auch bei Patienten mit Morbus Parkinson (Schüttellähmung) angewendet wird, teilte die Charité mit.

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