Verein Viele Nationalitäten kämpfen in einem Team

Düsseldorf · Von den rund 100 Mitgliedern der Dragons kommt der Großteil aus den Traditionsländern des Rugby-Sports. Als Zugezogene suchten sie Anschluss. Teambuildung wird bei der Sportart groß geschrieben. Seit einigen Jahren steigt der Anteil der deutschen Mitglieder.

 Beim Rugby geht es hart zur Sache. Wichtig ist der Teamzusammenhalt, der es Zugezogenen leicht macht, schnell neue Freunde zu finden.

Beim Rugby geht es hart zur Sache. Wichtig ist der Teamzusammenhalt, der es Zugezogenen leicht macht, schnell neue Freunde zu finden.

Foto: Endermann, Andreas (end)

Es sieht oft sehr hart aus, wenn die Spieler der „Düsseldorf Dragons“ um den Rugbyball kämpfen. Doch entgegen dieses ersten Eindrucks geht es bei Rugby auch um Technik und das Teamgefüge. Letzteres ist bei den Dragons im Vergleich zu anderen Sportarten einzigartig, da ein Großteil der Spieler nicht aus Deutschland stammt.

„Als ich nach Deutschland kam, kannte ich niemanden“, berichtet der Ire David Donaghy, „deshalb waren die Dragons auch ein guter Ort, um neue Freunde zu finden.“ Den Grund dafür nennt Trainer Bernie Thomas, der aus Neuseeland stammt: „Es ist sehr wichtig, dass das Team funktioniert.“ Jedes Teammitglied muss sich im Spiel auf die anderen verlassen können. Deshalb ist die Bindung zwischen den Spielen enger als in anderen Sportarten. Auch außerhalb von Training und Spielen organisiert das Team Veranstaltungen oder trifft sich in privater Runde.

Die rund 100 Mitglieder des Vereins kommen aus zehn verschiedenen Nationen. Ein Großteil davon setzt sich aus den Traditionsländern des Rugbysports zusammen. So zum Beispiel Olivier Gallion aus Frankreich, der seit vier Jahren in Düsseldorf lebt und arbeitet. „Ich spiele Rugby, seitdem ich fünf Jahre alt bin, und ich wollte hier gerne weitermachen“, erzählt er. Neben Franzosen tummeln sich in dem Team auch Briten, Neuseeländer, Australier und Argentinier. Teilweise nehmen die Spieler dafür weite Wege in Kauf, da es nicht viele Rugbyvereine in der Region gibt.

 So wurde der Verein 1966 auch von in Mönchengladbach stationierten Soldaten gegründet, die fernab der Heimat ihrem Sport treu bleiben wollten. Durch den hohen internationalen Anteil im Team war die Sprache lange Zeit Englisch. Doch mittlerweile wird Deutsch immer bedeutender, was auch daran liegt, dass der Anteil der deutschen Spieler in den vergangenen Jahren zugenommen hat. Nicht zuletzt durch das Comeback der Sportart bei den Olympischen Spielen 2016. Der Düsseldorfer Marco Wilmanns kam beispielsweise über den Hochschulsport als Quereinsteiger ins Team. Er machte zuvor Judo, viele kommen vom Fuß- oder Handball. „Jeder bringt dadurch individuelle Stärken mit, die wir im Team verwerten können“, erzählt Wilmanns.

Anders als bei Olympia spielen die Herren mit 15 statt sieben Spielern auf dem Feld, wodurch es zu mehr Kontakten zwischen den Akteuren kommt. Das führt manchmal auch zu blauen Flecken, Brutalität ist den Spielern jedoch fremd. Viel wichtiger ist Ausdauer, da Rugby kräftezehrend ist. „Oft werden Spiele erst in den letzten 20 Minuten entschieden“, sagt Marco Wilmanns. Um dafür gewappnet zu sein, fordert das Training viel Kraft. Aktuell tritt das Team in der 2. Bundesliga West an.

Neben dem Herrenteam gibt es auch eine Damenabteilung unter dem Namen „Dragonettes“ sowie eine Mannschaft für den Nachwuchs. Letzterer ist für den Verein besonders wichtig. Da viele der ausländischen Spieler nur für einige Jahre in der Region sind, ist die Fluktuation sehr hoch. Deshalb wollen die Dragons in den kommenden Jahren mehr Kontinuität in das Team bringen.

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