Infrarot-Geräte sollen Raser bremsen Im Rheinufertunnel bald Tempo 70

Düsseldorf · Etwas schneller als heute dürfen Autos künftig durch den Rheinufertunnel fahren. Der Verkehrsausschuss des Rates beschloss gestern, Tempo 70 zuzulassen. Gleichzeitig wird aber die Geschwindigkeit ständig durch spezielle Infrarot-Geräte überwacht, um Raser abzuschrecken.

Die Unfallkommission hatte beides angeregt, um das zu schnelle Fahren im Tunnel und die Unfallgefahr in den Griff zu bekommen. Bei Geschwindigkeitskontrollen hatte die Polizei häufig Raser erwischt, die viel zu schnell im Tunnel unterwegs waren. Als Spitzengeschwindigkeit wurden 182 km/h bei erlaubten 60 km/h gemessen.

Allein die Grünen wollten Tempo 60 beibehalten, weil "durch die Abbiegespuren zu den Ausfahrten vor allem im Bereich der Kniebrücke die Straße unübersichtlich ist und vor allem auswärtige Autofahrer verunsichert sind", sagte Ratsherr Norbert Czerwinski. Höhere Geschwindigkeiten seien deswegen gefährlich.

Bürgerfreundlich

Dem widersprach Verkehrsdezernent Werner Leonhardt. Die Charakteristik der Straße im Rheinufertunnel erwecke den Eindruck, dass Tempo 70 oder 80 angemessen seien. Deshalb verleite er zum schnelleren Fahren. "Etwa 85 Prozent der Autos fahren mit 70 oder 80 Stundenkilometern durch den Tunnel", berichtete Leonhardt von Kontrollmessungen.

Unterstützung bekam er ausdrücklich von CDU-Ratsfrau Annelies Böcker. "Die moderate Tempo-Erhöhung kommt dem Empfinden der Fahrer näher und ist daher bürgerfreundlich", sagte sie. Wichtig sei die dauernde Geschwindigkeitsüberwachung, um Raser zu bremsen.

Die Unfallkommission der Stadt hatte sich im Vorfeld für die Maßnahmen ausgesprochen. Bereits 2001 war ein ähnliches Modell diskutiert worden. Es scheiterte aber daran, dass eine unkomplizierte Dauermessung ohne grelle Blitze nicht möglich war. Mit einer Infrarot-Technik sei dies aber jetzt möglich, erklärte Leonhardt.

Jetzt wird ein Angebot für die Überwachungskameras eingeholt. Sobald sie angeschafft und montiert sind, wird Tempo 70 erlaubt. Gleichzeitig wird an allen Tunneleinfahrten auf die Überwachung hingewiesen. "Wir wollen keine Abzocke, sondern darauf hinweisen, dass Tempo 70 eingehalten werden muss", sagte Leonhardt.

(RP)
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