Alde Düsseldorfer Im Einsatz für Düsseldorf

Düsseldorf · Vor 90 Jahren gründete sich die Bürgergesellschaft Alde Düsseldorfer. Ihr Ziel: Unterstützung der Heimatkunde. Nach wie vor hilft sie der Stadt, ihre Ursprünge nicht zu vergessen und setzt sich für ihre Entwicklung ein.

 Baas Heinrich Spohr (links) und sein Vize, Gerhard Theisen, an der Skulptur "Der Gießerjunge", die gestiftet wurde.

Baas Heinrich Spohr (links) und sein Vize, Gerhard Theisen, an der Skulptur "Der Gießerjunge", die gestiftet wurde.

Foto: RP, Werner Gabriel

Der Rechtsform nach sind sie ein Verein, aber die Alde Düsseldorfer legen Wert darauf, eine Bürgergesellschaft zu sein. Gesellige Treffen machen nur einen Teil ihres Programms aus, "im Vordergrund steht bürgerschaftliches Engagement für die Heimatstadt Düsseldorf", erklärt Vizebaas Gerhard Theisen. Das war schon das erklärte Ziel bei der Gründung der "Alde" vor 90 Jahren am 19. August 1920.

Die Pflege der Düsseldorfer Mundart und die Heimatkunde wurden unter anderem bei der Gründungsversammlung in der Gaststätte Uel an der Ratinger Straße als Zweck genannt, dazu die Linderung der Not von armen alten Düsseldorfern. Weil nach dem Ersten Weltkrieg Hungersnot herrschte, stellten die Alde Düsseldorfer die karitative Arbeit erst einmal in den Vordergrund, heißt es in einer alten Chronik der Gesellschaft.

Mitreden bei der Gestaltung

Schwerpunkt ist inzwischen die Unterstützung heimatlicher Traditionen und die Förderung der Kultur in Düsseldorf geworden. Allen voran das jährliche Radschlägerturnier, das die Alde Düsseldorfer seit Jahrzehnten ausrichten. "Wir halten damit die Erinnerung an den alten Brauch wach", so Theisen. Mit Erfolg, denn zuletzt starteten 741 Jungen und Mädchen aus 58 Schulen. Das Turnier sei weit über Düsseldorf hinaus bekannt.

Auf dieser erfolgreichen Aktion ruhen sich die Alde nicht aus. Sie zeigen noch mehr bürgerschaftliches Engagement in kulturellen Dingen. Praktische Hilfe leisten sie bei den Denkmälern der Stadt. "Wir haben beispielsweise das Denkmal Schmied mit Knabe vor dem Justizministerium am Martin-Luther-Platz der Stadt übergeben", sagt Vorstandsmitglied Bernd Heggen. Zum Jan-Wellem Jahr stiftete die Bürgergesellschaft Info-Tafeln für 15 Gebäude, die an den Kurfürsten erinnern. Und zum 90-jährigen Bestehen machten die Alde der Stadt ein besonders Geschenk: Sie ließen mit einem blauen Pflasterband auf dem Unteren Rheinwerft die Einmündung der südlichen und nördlichen Düssel in den Rhein markieren und dazu Info-Tafeln aufstellen. Nicht zuletzt unterstützen sie das Goethe-Museum mit Stiftungen für Ankäufe von Schriften.

Das Engagement kommt in der Stadt gut an, "weil die Alde Düsseldorfer das Leben in der Stadt so gestalten wollen, dass sich die Menschen hier wohl und heimisch fühlen", sagt Oberbürgermeister Dirk Elbers.

Bei der Stadtgestaltung wollen die Alde bewusst mitreden. Bei den Monatstreffen werden häufig Stadtplaner oder Leiter von Museen eingeladen, die Pläne und Konzepte der Stadt darlegen. Der Kö-Bogen und der Abriss des Tausendfüßlers waren beispielsweise ein aktuelles Thema. "Wir wollen uns ein Bild von der Entwicklung der Stadt machen und Anregungen dazu geben", sagt Heggen. Zu dem Monatstreffen sind Gäste eingeladen. "Mr freue ons öwer jede angkascheerde Börjer, dä nit bloß rede on kwatsche deht, söndern och metdonn. Wä wat ze sare hät, moss de Mull opmahke. Mr donnt de Problähmches deskoodeere on dann wesse mr, wat mr wolle, wat mr donn mösse. On dat wähd dann och jemaht", umreißt Baas Heinrich Spohr die Zielsetzung.

Und das op platt — weil die Pflege der Düsseldorfer Mundart ebenfalls ein Anliegen der Bürgergesellschaft ist.

(RP)
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