Veranstaltungsräume in Düsseldorf Im Norden fehlen öffentliche Räume

Düsseldorf · Durch Umbauten sind Räume, die zuvor von Vereinen genutzt wurden, weggefallen. Zudem konnten Einrichtungen in Zeiten der Pandemie nicht öffnen.

 Da keine städtischen Räume frei waren, musst die BV 5 schon im Tulip-Inn-Hotel an der Düsseldorfer Arena tagen.

Da keine städtischen Räume frei waren, musst die BV 5 schon im Tulip-Inn-Hotel an der Düsseldorfer Arena tagen.

Foto: Julia Brabeck

Das Problem kennen die Lokalpolitiker im Düsseldorfer Norden aus eigener Erfahrung: Es gibt zu wenige große städtische Räume, die von Bürgern und Vereinen genutzt werden können. Um die Corona-Schutzvorgaben einhalten zu können, musste die Bezirksvertretung 5 (BV) für ihre Sitzungen in den vergangenen zwei Jahren deshalb unter anderem Konferenzräume in verschiedenen Hotels anmieten. Eine Lösung, die aber für Vereine aufgrund der hohen Kosten nicht infrage kommt.

„Kirchliche Einrichtungen sämtlicher Konfessionen haben seit vielen Jahren versucht, diesen Mangel an Räumlichkeiten aufzufangen. Doch in der Pandemie mussten diese Angebote zurückgefahren werden, was die Situation noch weiter verschärft hat“, sagt Maurizio Scardino, CDU-Mitglied in der BV. Zudem seien Räume weggefallen. Der Pfarrsaal von St. Mariä Himmelfahrt in Lohausen beispielsweise wurde zu Räumen für die Kita. Der Politiker hat deshalb eine Anfrage an die Verwaltung gerichtet, um zu erfahren, welche städtischen Räume für die Öffentlichkeit überhaupt zur Verfügung stehen.

Die Verwaltung teilt mit, dass ihr das Problem der fehlenden Räume bekannt sei. Bei der Planung des Mehrgenerationen-Campus an der nördlichen Kalkumer Schlossallee sind deshalb Flächen für ein Bürgerhaus beziehungsweise Stadtteilzentrum vorgesehen. „Im Rahmen der bisherigen Raumplanung sind für das Bürgerhaus unter anderem Räume sowie ein großer Veranstaltungssaal, circa 250 Quadratmeter, zur Vermietung an die Bürgerschaft, Vereine und Initiativen berücksichtigt“, sagt die Verwaltung.

Eine Umsetzung wird allerdings noch Jahre dauern und so lange müssen die Bürger mit den wenigen Räumen auskommen. Denn Einrichtungen des Jugendamtes wie Kitas dürfen nicht anderweitig genutzt werden. Bei der Nutzung von Schulräumen, wie zum Beispiel der Turnhalle in Wittlaer, hat zunächst eine schulische vor jeder anderen Nutzung Vorrang. Zudem sind solche Räume häufig schon ausgebucht, sodass keine weiteren Kapazitäten zur Verfügung stehen. „Vonseiten des Kulturamtes, des Sportamtes und des Amtes für Migration und Integration sind zurzeit keine Maßnahmen geplant, die die Schaffung größerer Räumlichkeiten zur Unterstützung von Ehrenamt und Vereinsarbeit im Stadtbezirk 5 beinhalten“, sagt die Verwaltung.

Maurizio Scardino will das aber nicht einfach hinnehmen und plant nun, einen Antrag an die Stadt zu richten. „Wir brauchen Angebote, denn Vereine können dieses Problem nicht alleine lösen.“

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