Düsseldorf Im Arena-Streit droht Hängepartie

Düsseldorf · Am Samstag trifft sich der Arena-Aufsichtsrat und wird vor allem besprechen, wie der Zwist mit Esprit beizulegen ist. Ob das gelingt, ist offen. Neue Sponsoren sind angeblich schon im Gespräch.

Esprit-Arena: Diese neuen Namen schlagen unsere Leser vor
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Foto: dpa, dna htf

Wenn sich am Samstag der Aufsichtsrat der Arena zu einer Sondersitzung trifft, dann ist die Tagesordnung klar: Es geht um den Namensstreit mit dem Sponsor Esprit, der den Vertrag zum 1. Mai gekündigt hat und ab dann auch nicht mehr zahlt. Ob das rechtens ist oder nicht - darüber gehen die Meinungen weit auseinander.

Beide Seiten - hier die Stadt, dort das Modelabel aus Ratingen - sind der festen Überzeugung, im Recht zu sein. Das Gericht hat einen Gütetermin festgelegt - aber erst für Mitte Oktober. Eine zu lange Frist, darüber immerhin sind sich alle Beteiligten einig. Es gilt als sicher, dass beide Seiten daher an einem vorzeitigen Kompromiss interessiert sind.

Die Vorgeschichte: Esprit hat seinerzeit zugestimmt, beim Song-Contest auf sein Branding an der Arena zu verzichten, wenn man dafür früher aus dem eigentlich bis 2014 laufenden Vertrag aussteigen darf. Dem widerspricht die Stadt als Arena-Eigner, und dieser Widerspruch ist Gegenstand des Rechtsstreits. Esprit will raus, aber die Stadt will nur zustimmen, wenn erhebliche Summen fließen.

Einen Kompromiss zu erreichen, ist das Ziel der heutigen Sondersitzung. Allerdings sind die Bedingungen kompliziert.

1. Fortuna Potenzielle neue Sponsoren soll es geben, heißt es. Es werden sogar schon erste Namen genannt. Aber konkreter zu verhandeln dürfte schwierig sein, weil natürlich derzeit gar nicht klar ist, in welcher Liga Fortuna in der nächsten Saison spielt. Der Verein kämpft bekanntlich am unteren Ende der Tabelle um den Klassenerhalt. Ob dieser Kampf am Ende gewonnen wird, weiß heute noch keiner. Sollte Fortuna absteigen, ist das für mögliche Geldgeber von herausragender Bedeutung. Weil dann die jährliche Summe für die Namensgebung erheblich niedriger sein wird. Oder das Interesse ist gar nicht da: Nicht jeder Geldgeber will unterhalb der Bundesliga einsteigen.

2. Die Rechtslage Beide Seiten geben sich siegesbewusst und meinen, einen Prozess auf jeden Fall zu gewinnen. Da man sowohl der Stadt wie auch Esprit unterstellen darf, an die Sache nicht nur laienhaft heranzugehen, lässt das zumindest auf eine keineswegs eindeutige Lage schließen. Allerdings sieht es derzeit danach aus, als hätte Esprit die besseren Karten - nach Informationen, die der RP aus Juristenkreisen zugänglich gemacht wurden, kann das Modeunternehmen seine Aussagen mit schriftlichen Unterlagen belegen. Danach hat es wirklich eindeutige Zusagen Düsseldorfs gegeben, sich in der Vertragsauflösungsfrage großzügig zu zeigen.

3. Das Geld Derzeit zahlt Esprit pro Jahr 800.000 Euro. Das ist die Summe, die vereinbart wurde, als Fortuna in der 2. Liga spielte. Nun jedoch ist der Verein aufgestiegen, und über die nun zu zahlende, höhere Summe, ist man ebenfalls uneins. Auch das gilt es zu regeln: Mit welchem Betrag kann man als Kompromisslösung in Verhandlungen gehen, damit die Stadt dem Vertragsende zustimmt, und Esprit willens und fähig ist, ihn zu zahlen.

(jco)
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