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Düsseldorf IHK: Hafenausbau wird offen kommuniziert

Düsseldorf · Hauptgeschäftsführer Udo Siepmann sagt, der Reisholzer Hafen werde kein zweites Stuttgart 21.

 Ein Blick in den Reisholzer Hafen.

Ein Blick in den Reisholzer Hafen.

Foto: ch. Göttert

Die Industrie- und Handelskammer zu Düsseldorf (IHK) erwartet für das neue Jahr 2014 eine weitere konjunkturelle Erholung. "Es gibt keinen Anlass zur Sorge. Wir rechnen für 2014 bei den meisten Branchen unseres Kammerbezirks mit leichten Zuwächsen", sagte Udo Siepmann, Hauptgeschäftsführer der IHK im Gespräch mit der Rheinischen Post. Auch der Arbeitsmarkt werde sich infolge der gut laufenden Geschäfte stabil entwickeln, so der Volkswirt. Anzeichen für einen Einbruch gebe es keine.

"Das ist vor allem eine Folge des Instruments der Kurzarbeit. Ihr gezielter Einsatz hat dafür gesorgt, dass die Arbeitskräfte da waren, als man sie nach der Krise von 2008/2009 dringend brauchte. Einen erneuten Anstieg bei der Kurzarbeit will Siepmann aber auch für 2014 nicht ausschließen. Das sei je nach Branche immer mal wieder möglich. Erst Ende Dezember hatte der Düsseldorfer Anlagenbauer SMS Siemag angekündigt, Kurzarbeit für seine Standorte in Düsseldorf und Mönchengladbach zu prüfen.

Viel Lob fand der IHK-Hauptgeschäftsführer für den Masterplan Industrie. Vertreter von Kammern, Stadt, Unternehmen und Gewerkschaften hatten darin ihre Ziele für die industrielle Entwicklung Düsseldorfs skizziert. Eine der Säulen des Plans ist die Prüfung eines Ausbaus des Reisholzer Industriehafens zu einem modernen Containerterminal. Dieses Jahr soll eine Machbarkeitsstudie in Auftrag gegeben werden. Eine Bürgerinitiative lehnt den Ausbau am Rheinufer kategorisch ab und hat Widerstand gegen das Bauprojekt angekündigt.

Einen Vergleich mit dem Protest gegen das Bahnprojekt Stuttgart 21 will IHK-Chef Siepmann aber nicht gelten lassen. "Der Unterschied ist, dass beim Projekt Reisholzer Hafen bereits von Beginn an gut, offen und breit kommuniziert wurde. Ein Vergleich mit Stuttgart 21 ist nicht in Ordnung", sagte Siepmann. Er sehe in Düsseldorf keineswegs eine "Neinsager-Mentalität", was öffentliche Infrastrukturprojekte angeht. Das habe etwa der Kö-Bogen gezeigt, oder auch das künftige Gaskraftwerk Lausward, die allesamt "recht geräuschlos umgesetzt werden konnten und Arbeitsplätze schaffen".

Von zentraler Bedeutung sei im neuen Jahr die Beantragung einer neuen Betriebsgenehmigung für den Düsseldorfer Flughafen. Der Airport strebt an, die Zahl der Starts und Landungen pro Stunde in den Spitzenzeiten von derzeit 47 auf dann 60 zu erhöhen. Dagegen regt sich bei den Anwohnern und in der Nachbarschaft erbitterter Widerstand. Die IHK gehört dagegen zu den stärksten und lautesten Befürwortern der Kapazitätserweiterung. "Es ist unser gesetzlicher Auftrag, die gewerblichen Interessen in Düsseldorf und im Kreis Mettmann zu vertreten. Und unsere Gremien haben eindeutige Beschlüsse gefasst, die uns auffordern, eine Kapazitätsausweitung des Flughafens zu unterstützen", sagte Udo Siepmann. Bereits 2013 hatte die IHK eine großangelegte Umfrage präsentiert, die den Nutzen des Airports für die regionale Wirtschaft belegen sollte.

Ebenfalls auf der Agenda für 2014 stehe der Erarbeitungsbeschluss für den Regionalplan. Weiterhin solle bei den Industrie- und Handelskammern des Rheinlands die bereits vor Jahren gestartete enge Zusammenarbeit verbessert werden. Heute findet der Neujahrsempfang der IHK für geladene Gäste statt.

(RP)
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