Düsseldorf IG Metall fordert Verkauf von Lindemann

Düsseldorf · Beim Maschinenbauer Metso Lindemann soll jede zweite der 300 Stellen gestrichen werden. Die Gewerkschaft kündigt Widerstand an.

Düsseldorf: IG Metall fordert Verkauf von Lindemann
Foto: Bretz,Andreas (abr)

Die IG Metall hat die Pläne der Firma Metso Lindemann, in Düsseldorf 150 Stellen streichen zu wollen, scharf kritisiert. Die Schuld am Jobabbau gibt die Gewerkschaft dem Management: "Ein klassisches Beispiel dafür, wie verfehlte Konzernpolitik einen Traditionsstandort systematisch in den Untergang treibt", sagte Heiko Reese, Geschäftsführer der Gewerkschaft IG Metall Düsseldorf-Neuss. Der finnische Eigentümer Metso habe seine deutsche Tochter Lindemann, die auf Metall-Recyclingmaschinen spezialisiert ist, "systematisch kaputtgemacht". Erst im vergangenen Jahr habe man wesentliche Teile der Produktion an Fremdfirmen vergeben und damit zum Niedergang des Unternehmens, das in diesem Jahr 100 Jahre alt wird, beigetragen. Ein Entgegenkommen der Belegschaft sei damals abgelehnt worden, für Reese ein großer Fehler.

Das Management von Metso Lindemann hatte kürzlich in einem RP-Interview angekündigt, jede zweite der 300 Stellen zu streichen und den Fertigungsstandort an der Erkrather Straße zu schließen.

Für den Gewerkschafter gibt es zur Rettung der Jobs zwei Möglichkeiten: "Entweder das Outsourcing wird rückgängig gemacht, oder Lindemann wird an einen anderen Investor verkauft."

Die Zustimmung des Betriebsrates dazu hat er. "Bereits vor einem Jahr gab es ernsthafte Kaufinteressenten. Der Verkauf und damit eine Weiterführung ist eine realistische Alternative", sagte Betriebsratsvorsitzender Rainer Kolvenbach im RP-Gespräch.

Metso-Lindemann-Geschäftsführer Martijn van Keulen sagte gestern dazu auf Anfrage: "Zurzeit laufen die Verhandlungen mit dem Betriebsrat, Verkaufsgerüchte sind reine Spekulation." Die nächste Verhandlungsrunde ist am 5. November. Der Betriebsrat geht davon aus, dass viele Beschäftigte zwischen Mitte 40 und Mitte 50 entlassen werden müssen, da ältere Kollegen schon bei den Restrukturierungen der vergangenen Jahre gegangen seien. Metso Lindemann hatte vor vier Jahren noch 530 Mitarbeiter.

(RP)
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