Beteiligung an GED IDR drohen Millionenlasten

Düsseldorf · Die Beteiligung an der Grundstücksentwicklungs-Gesellschaft GED macht der städtischen IDR schwer zu schaffen. Die Gesellschaft wird nun für einen Euro an die Stadt verkauft. Ein Verlust von 4,35 Millionen Euro sorgt dafür, dass die IDR vier Jahre lang keine Dividende an die Stadt zahlen kann.

 IDR-Vorstand Heinrich Pröpper.

IDR-Vorstand Heinrich Pröpper.

Foto: Thomas Busskamp

Wer sich die Zahlen der städtischen Immobiliengesellschaft IDR anschaut, kann ins Grübeln kommen. Die Eigenkapitalquote ist zwischen 2005 und 2009 kontinuierlich gesunken — von damals mehr als 37 Prozent auf heute unter 24 Prozent. Die Gesamtkapitalrendite ist von 4,7 Prozent auf inzwischen magere 0,5 Prozent abgeschmolzen.

Für IDR-Chef Heinrich Pröpper ist das aber kein Grund zur Sorge: "Wir haben in den vergangenen Jahren große Investments im Immobilienbereich getätigt. Und bei Immobilieninvestitionen ist es normal, dass anfangs im Vergleich sehr hohe Zinszahlungen anfallen", erklärt Pröpper. Auf lange Sicht seien die Investitionen rentabel.

Im Bericht zu den städtischen Beteiligungen für 2009 wird zwar betont, dass unabhängig von der gesamtwirtschaftlichen Entwicklung "mittelfristig keine bestandsgefährdenden Risiken für das Gesamtunternehmen" IDR erkennbar sind. Doch bereits da wird neben Unwägbarkeiten bei Vermietungen der Objekte und Erbbaurechten die Beteiligung an der Grundstücksentwicklungs-Gesellschaft Düsseldorf (GED) als "das größte Risiko der IDR" dargestellt.

An der GED, die vor mehr als zehn Jahren gegründet wurde, um Industriegrundstücke entlang der Theodorstraße in Rath zu entwickeln, hält die IDR 50 Prozent, die Stadtsparkasse die andere Hälfte. Inzwischen ist die GED überschuldet. Die Insolvenz wird nur dadurch abgewandt, dass die Eigentümer für die Verbindlichkeiten geradestehen. Die Ursache sei, so Pröpper, dass die Grundstücke 1999 komplett auf Kredit gekauft worden seien, in der Hoffnung, Investoren zu finden. Die Hoffnung bestätigte sich nicht.

"Ein sicher geglaubter Investor ist abgesprungen", sagte Pröpper. Auch der Plan der Verantwortlichen, mit dem Bau des Life Science Center Verluste auffangen zu können, ging nicht auf. Anfang 2011 soll die IDR, so der Bericht, ihre Geschäftsanteile an der GED an die Stadt übertragen. Der dabei möglicherweise bei der IDR entstehende Abschreibungsbedarf sei auf 4,35 Millionen Euro begrenzt. Das werde das Ergebnis der IDR in 2010 und 2011 entsprechend belasten. IDR-Chef Heinrich Pröpper sagt, dass der Anteil 2010 für einen symbolischen Euro an die Stadt verkauft worden sei.

Die IDR musste die Schulden in Höhe von 4,35 Millionen Euro übernehmen. "Dies werden wir zu Lasten der Ausschüttung an die Stadt ausgleichen", sagt Pröpper. Das heißt, die IDR wird keine Dividende an die Mutter ausschütten. Pröpper geht von einem Zeitraum von vier Jahren aus.

(RP)
Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort