Tiere in Düsseldorf Die Corona-Welpen kommen

Vennhausen · Da Hundeschulen im Lockdown geschlossen sind, befürchtet Nina Fedderke, dass es bald von unerzogenen Welpen nur so wimmelt. Das würden dann auch die Menschen negativ zu spüren bekommen.

 Nina Fedderke und Rosi sind ein eingespieltes Team, das es sogar bis ins Fernsehen geschafft hat.

Nina Fedderke und Rosi sind ein eingespieltes Team, das es sogar bis ins Fernsehen geschafft hat.

Foto: Marc Ingel

Im Eller Forst erkennt jeder Hundebesitzer Nina Fedderke sofort. Das liegt mit Sicherheit vor allem an Rosi, denn der Irish Terrier an ihrer Seite ist so etwas wie ein kleiner Fernsehstar. In der Sendung „Hund, Katze, Maus“ bei Vox durfte die Vierjährige schon einmal demonstrieren, wie schlau und gelehrig sie ist. Am heutigen Samstag (16. Januar) gibt es ab 18 Uhr eine weitere Folge mit Rosi, wenn es quasi um Hundespsychologie geht, darum, wie eng die Tier-Mensch-Bindung sein kann und der Vierbeiner in diesem speziellen Fall womöglich gar Verhaltensweisen seiner Halterin kopiert.

Dass Rosi es so weit gebracht hat, liegt nicht zuletzt an André Vogt, der eine Hundeschule und auf dem TV-Sender Sixx zwei eigene Sendungen hat, in denen er Welpen trainiert. Zurzeit sind Hundeschulen allerdings wegen Corona geschlossen. Und das, glaubt Nina Fedderke, werden auch die Menschen bald unangenehm zu spüren bekommen. Denn viele junge Hunde sollten zwingend eine Welpenschule besucht haben, um sich Grundprinzipien der Sozialisierung und der Disziplin anzueignen. Wer nicht früh gelernt habe, auf Kommandos zu hören und zu seinem Herrchen oder Frauchen aufschaut, werde spätestens in der Pubertät ab acht Monaten nicht selten zu einem nur schwer kontrollierbaren Strolch.

 Was für eine Rasselbande: Papaya und ihre Geschwister haben noch wenig Sinn für Disziplin und lassen lieber ihrem Spieltrieb freien Lauf.

Was für eine Rasselbande: Papaya und ihre Geschwister haben noch wenig Sinn für Disziplin und lassen lieber ihrem Spieltrieb freien Lauf.

Foto: privat

In den vergangenen Monaten hätten sich viele Menschen einen Hund angeschafft, um in Zeiten des Lockdowns eine Beschäftigung zu haben und mit einem anhänglichen Lebewesen kuscheln zu können. Und nicht zuletzt, um einen Grund zu haben, an die frische Luft zu kommen. Und auch, wenn sicher nicht in jedem Fall eine Hundeschule zwingend notwendig sei, „mit Problemen muss man rechnen, Welpen eignen sich schnell Marotten an, die sich später verfestigen“, sagt Fedderke. Wenn es um den Umgang mit Kindern geht oder um die Unsitte, Joggern, Fahrradfahrern oder anderen Hunden bellend hinterherzulaufen, kann der Erzieher in einer Hundeschule Wunder bewirken. „Da ist so viel rauszuholen“, weiß die Expertin aus eigener Erfahrung.

Bedenklich sei auch, dass Welpen, die eine Erziehung begonnen hätten und erste Fortschritte zeigen würden, nun – wo alles zu ist – natürlich in ihrer Entwicklung stagnieren würden. Dass Hundeschulen überhaupt schließen mussten, findet Fedderke überflüssig. „Man ist stets an der frischen Luft, Distanzen können problemlos eingehalten werden, das wäre alles definitiv zu bewerkstelligen gewesen. Die Schließungen ergeben für mich keinen Sinn“, sagt sie. Dennoch sei es natürlich möglich, ausgefallene Stunden später nachzuholen. „Das sieht man an Hunden, die gerettet wurden, die früher auf der Straße gelebt haben, die zeigen sich auch zu einem späteren Zeitpunkt noch durchaus gelehrig.“

Rosi ist selbstverständlich perfekt ausgebildet, gehorcht, kann Kunststückchen, meistert sportliche Anforderungen. Dennoch wäre auch sie mit ihrem Menschen mindestens einmal die Woche in die Hundeschule von André Vogt gegangen, wenn es die Corona-Regeln zugelassen hätte. „Es gibt da vom Kindergarten bis zur Abi-Klasse verschiedene Abstufungen, ganz so wie im richtigen Leben“, erzählt das Frauchen. Rosis Leistungsstandard entspreche wohl eher so etwas wie einer Studentengruppe, „denn dazulernen können Hunde immer“, betont Nina Fedderke. Ohnehin hinke Düsseldorf, was die Regularien für Hundehalter betrifft, ein wenig hinter anderen Städten hinterher. „In Hamburg zum Beispiel gilt für Halter, die einen Hundeführerschein vorlegen können, keine Leinenpflicht.“

Nina Fedderke ist eine geborene Walgenbach. Beim elterlichen Küchenspezialisten an der Gumbertstraße hat sie lange mitgearbeitet, ihr Mann ist dort Geschäftsführer. Inzwischen hat sie sich aber ein weiteres Standbein erarbeitet. Unter dem Label „Feddiwerk“ vertreibt sie Leinen, Halsbänder und anderes Zubehör für Vierbeiner. „Hunde sind zunehmend in den Mittelpunkt meines Lebens gerückt, zu allererst natürlich Rosi“, erzählt sie. Warum das so ist, davon können sich die Zuschauer in der Sendung „Hund, Katze, Maus“ überzeugen.

Info facebook.com/Feddiwerk

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