NAME UND NACHRICHT Hubert Ostendorf

Düsseldorf · Er ist der Gründer, Geschäftsführer und leitende Redakteur der Zeitschrift Fiftyfifty. Die bietet Wohnungslosen eine Perspektive, denn von den 2,40 Euro Verkaufspreis dürffen sie als Verkäufer 1,20 Euro behalten - halbe halbe, wie es der Titel schon verrät. Das Niveau des Magazins mit seinen Reportagen und Interviews ist auch dank vieler namhafter Gastautoren hoch. Aber: "Fiftyfifty läuft nicht mehr gut", muss Ostendorf einräumen, und der Diplom-Religionspädagoge weiß auch den naheliegenden Grund dafür zu benennen: "Die Menschen lesen nur noch digital.

NAME UND NACHRICHT: Hubert Ostendorf
Foto: Anne Orthen

" Stattdessen würden viele aber immerhin den Verkäufern direkt ein wenig Geld in die Hand drücken, damit sie trotz der sinnvollen Aufgabe, die sie wahrnehmen, nicht ganz leer ausgehen. Allerdings ist das nur bedingt im Sinne von Ostendorf, denn die ursprüngliche Idee, die hinter dem 1995 erstmals erschienen Straßenmagazin steckt, sei ja, aus Bettlern richtige Zeitungsverkäufer zu machen. Aber Ostendorf hat nach seinem Hilferuf zuletzt auch wieder Rückenwind gespürt: "Viele Stammleser haben mir geschrieben, dass sie die Zeitung gut finden und weiterhin verstärkt kaufen wollen.

" Dort, wo keine Verkäufer (mehr) anzutreffen seien, hätten die Leser sogar um ein Abo gebeten. Das weckt bei Ostendorf die Hoffnung, dass das Magazin weiterhin eine Zukunft hat. Bei einem anderen Projekt des Vereins Asphalt, der auch Fiftyfifty herausgibt, stockt es ebenfalls. 50.000 Euro werden für den Umbau des Hauses in Holthausen benötigt, in dem künftig sechs Wohnungslose unterkommen sollen, bisher seien dafür nur wenige Spenden eingegangen.

Daher trennt sich der Verein nun von Kunstwerken aus seiner Galerie zum Sonderpreis. Marc Ingel

(RP)
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