Düsseldorf Hotel-Luxusleben ohne Geld - Frau muss jetzt in Haft

Düsseldorf · Als Ex-Partnerin eines Schönheits-Chirurgen von der Kö, der nach 35 Jahren in sein Heimatland zurückgekehrt ist, schwelgte eine 50-Jährige gern im Luxus. Wochenlang war sie 2013 in Nobel-Hotels abgestiegen, ohne zu zahlen und hinterließ Rechnungen von rund 30 000 Euro.

Gegen eine 27 Monate lange Haftstrafe wegen Betruges, zu der sie im Februar verurteilt worden war, zog die Frau gestern vors Landgericht. Dort wurde die Strafe auf 18 Monate reduziert - aber ohne Chance auf Bewährung. Sie müsse die Strafe absitzen, so die Richter, denn sie habe sich "aus der Welt der Königsallee noch immer nicht lösen können".

Zwei Kinder hat sie gemeinsam mit dem Schönheitspapst, beide leben in britischen Internaten. Der Chirurg kehrte der Kö schon 2004 den Rücken, lebt seit 2011 beständig in seiner Heimat. Ihm dorthin zu folgen, hatte die Angeklagte abgelehnt - und hatte rund um die Kö trotzdem eifrig erklärt, der 76-Jährige käme weiterhin für ihre Kosten auf. Sie ließ für 20 000 Euro einen Werbefilm für eine Nachfolge-Klinik drehen, blieb diese Kosten aber schuldig. In diesem Punkt hat das Gericht das Betrugsverfahren gegen die 50-Jährige gestern eingestellt.

Aber dass die Frau noch für fast 3000 Euro Heizöl liefern ließ für ihr angemietetes Privathaus, obwohl sie es kurz danach verlassen musste, und dass sie danach wochenlang ohne jede Chance auf Bezahlung in First-Class-Hotels logierte, führte zur Bestätigung des Schuldspruchs gegen sie. Zur Begründung hieß es: "Wir haben Bedenken bei einer positiven Sozialprognose. Bei uns entstand der Eindruck, dass die Angeklagte noch immer nicht richtig in der Wirklichkeit angekommen ist."

Für die Angeklagte ist mit der Haftstrafe auch der Traum geplatzt, mit einer Gelsenkirchener Kosmetikerin demnächst eine neue Schönheits-Farm zu eröffnen. Diese Geschäftsfrau hat der 50-Jährigen inzwischen schon mehr als 22 000 Euro "vorgestreckt".

(wuk)
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