Vater des World Team Cup wechselt Horst Klosterkemper wird ATP-Präsident Europa

Neuss (rpo). Der "Erfinder" des Arag World Team Cups in Düsseldorf, Horst Klosterkemper, wird sich künftig auf europäischer Ebene um das Tennis kümmern. Am 1. Februar hat Klosterkemper seine Position als ATP-Präsident Europa in Monaco angetreten. Die Stelle wurde neu geschaffen.

"Die ATP ist in ihrer Grundstruktur eine im Sport beispiellos gute Idee, deren weltweite Idee es weiter zu entwickeln und zu optimieren gilt", sagte Klosterkemper im Hinblick auf seinen neuen Posten: "Dies für den Bereich Europa umzusetzen und das europäische Tennis in engem Zusammenspiel mit dem nordamerikanischen Markt als starke Kraft zu etablieren, wird meine Hauptaufgabe sein."

Der am 27. November 1938 im schlesischen Glatz geborene Klosterkemper genießt im Tennis bei Spielern, Trainern, Schiedsrichtern und Funktionären seit Jahrzehnten weltweit höchste Anerkennung. "Für diesen herausragenden Posten hätte die ATP keinen besseren und fähigeren Mann gewinnen können", sagt Rainer Schüttlers Trainer Dirk Hordorff. Tommy Haas bezeichnet Klosterkemper als "einen der nettesten, vertrauenswürdigsten und fairsten Tennis-Experten, die es überhaupt gibt: "Er behandelt alle Menschen mit dem gleichen Respekt, egal, ob er mit einem Balljungen oder mit dem Bundeskanzler spricht."

Über ein halbes Jahrhundert in Düsseldorf

Mehr als ein halbes Jahrhundert hat Horst Klosterkemper in Düsseldorf verbracht. Nach dem Abitur 1957 am Max-Planck-Gymnasium studierte er Maschinenbau und Wirtschaftswissenschaften an der TH Aachen und begann seinen beruflichen Werdegang 1966 bei den Düsseldorfer Henkel-Werken. 1989 wechselte er als Geschäftsführer zur Düsseldorfer Messegesellschaft und verabschiedete sich dort nach 15 Jahren Ende 2003 in den Ruhestand. "Ich wollte meine Fähigkeiten und mein Knowhow im Management nochmal in einem ganz anderen Bereich einsetzen", erklärt Klosterkemper seinen Verzicht auf einen weiteren Fünf-Jahres-Vertrag.

Das kann er nun in dem Sport tun, dem er seit Jahrzehnten eng verbunden ist. 1974 war Horst Klosterkemper eines der Gründungsmitglieder des Europäischen Tennis-Verbandes ETA, dessen Vizepräsident er seit 1990 ist. 1974 und 1975 war der "große Blonde" Oberschiedsrichter im Daviscup und beim ATP-Turnier in Stockholm. Seit 1973 war Klosterkemper für die Organisation und die Abwicklung sämtlicher Tennis-Großereignisse in Düsseldorf verantwortlich, darunter vier Grand-Prix-Turniere, zwei Daviscup-Begegnungen und das Daviscup-Finale zwischen Deutschland und Australien 1993.

Gegen alle Konkurrenz etabliert

1978 hob Horst Klosterkemper auf dem Gelände des Düsseldorfer Rochusclubs den Nations Cup, den heutigen Arag World Team Cup aus der Taufe. Dank seines Engagements etablierte sich das Turnier gegen alle Konkurrenz und gilt mittlerweile als eines der wirtschaftlich stabilsten in Deutschland. "Die Tatsache, dass die ATP mir diese neue große Aufgabe übertragen hat, sehe ich auch als Anerkennung für den Erfolg des Arag World Team Cups", sagt Klosterkemper, der dem Rochusclub als Ehrenvorsitzender erhalten bleibt.

Für das Turnier am Rolander Weg ändert sich nichts: "Das Erfolgsgeheimnis in Düsseldorf ist der Teamgeist. Das Turnier steht und fällt nicht mit einem Namen, auch nicht mit meinem." Die Tennis-WM ist über einen Vertrag mit der ATP noch bis 2007 in Düsseldorf gesichert, bis 2012 besteht eine Option. Auch die Partnerschaft mit der ARAG, seit 2000 Titelsponsor, wird bis mindestens 2007 fortdauern.

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