Karneval in Düsseldorf Gerresheimer Hoppeditz muss gleich zwei Jahre verarbeiten

Düsseldorf · „Hoppeditz erwachen“ wird in diesem Jahr erstmals drinnen und draußen gefeiert. Nach den Reden dürfen 99 geimpfte und genesene Narren ins Rathaus.

 Hoppeditz Carsten Bolenz arbeitet tagesaktuell, will aber dennoch zwei Corona-Jahre in seine Rede packen.

Hoppeditz Carsten Bolenz arbeitet tagesaktuell, will aber dennoch zwei Corona-Jahre in seine Rede packen.

Foto: Endermann, Andreas (end)

Carsten Bolenz hat viel zu tun. Er hat nicht nur ein Jahr, sondern coronabedingt gleich zwei Jahre, die er satirisch-gereimt zu verarbeiten hat. Dafür hat Bolenz nur noch bis zum 11. November Zeit, denn der Gerresheimer ist der Hoppeditz des Stadtteils und wird seine politisch-gesellschaftskritischen Pointen pünktlich zu Beginn der fünften Jahreszeit, also um 17.11 Uhr, vor dem Gerresheimer Rathaus den Jecken und Närrinnen zum Besten geben. Trotz des langen Beobachtungszeitraums wird die Rede „zur Lage der Nation in Gerresheim“ aber nicht veraltet sein. „Carsten arbeitet sozusagen tagesaktuell. Was bis zum 10. November passiert, verarbeitet er noch in seiner Hoppeditz-Rede“, verspricht Saubande-Vorsitzender Stefan Pitzer.

Die „Saubande“, der Förderverein Gerresheimer Veedelszoch, organisiert das Fest in diesem Jahr gemeinsam mit der Verwaltungsstelle des Stadtbezirks 7 (Gerresheim, Grafenberg, Ludenberg, Hubbelrath, Knittkuhl) am Neusser Tor. Die Gegenrede, in der die Bezirksbürgermeisterin die „narrenfreiheitliche Kritik“ wieder in die herrschende politische Ordnung einordnet, wird erstmals von Maria Icking gehalten. Die Grünen-Politikerin ist zwar bereits seit September 2020 Bezirksbürgermeisterin, aber coronabedingt war der Gerresheimer Hoppeditz ja zum zweijährigen Schlaf verurteilt. Eine Gegenrede war also im letzten Jahr nicht nötig.

Erstmalig wird der erste Höhepunkt der närrischen Zeit als Kombi-Veranstaltung, also eine Kombination von draußen und drinnen, abgehalten. So wird Claudia von Rappard (Leiterin der Bezirksverwaltungsstelle) beim „Hoppeditz Erwachen“ nach den Reden das Gerresheimer Rathaus aufschließen, so dass zeitgleich 99 Jecken unabhängig von Regen, Wind oder Hagel im Trockenen und mit Musikbegleitung feiern können.

„Wir haben beim ‚Hoppeditz‘ oft Pech mit dem Wetter gehabt. Vielfach standen nach der Rede und Gegenrede, wenn die Musikgruppen spielten, nur noch 20 Leute am Neusser Tor und hörten zu. Das hat sich auch für die Getränkebuden nicht gerechnet“, erläutert Saubande-Schriftführerin Silke Pitzer. „Wir können jetzt erstmalig unter 2G-Regeln im Rathaus feiern.“ Dann spielen „Kwien“, eine Band, die sich im Düsseldorfer Karneval vorstellen will, „Ku 11“ und die „Werstener Music Company“ auf. Auch die „Jolly Family“ wird vorbeischauen und musizieren. „Ich bin jedenfalls gespannt, wen und was unser ‚Hoppeditz‘ diesmal durch den Kakao ziehen wird“, so Pitzer.

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort