Song Contest Holländer werben um deutsche Stimmen

Die holländische Delegation wirbt in der Woche vor dem Finale des Song Contests heftig um die Stimmen der Deutschen. Da man aus Deutschland nicht für Lena anrufen kann, versuchen die Niederländer nun die Sympathien ihrer Nachbarn für sich und die Band 3Js zu gewinnen.

In den vergangenen Jahren waren die Niederlande beim Eurovision Song Contest alles andere als erfolgreich. Zwar konnten unsere Nachbarn in der Geschichte des ESC bereits vier Siege verbuchen, doch schieden sie 2010 in Oslo bereits im Halbfinale aus. Der Song "Ik ben verliefd" (Ich bin verliebt) von Sieneke hatte durchaus einen hohen Wiedererkennungswert, doch setzen die Niederländer in diesem Jahr auf einen erwachseneren Sound. Ähnlich wie in Deutschland standen mit 3Js die Teilnehmer schon länger fest. In einer Fernsehshow konnte das Publikum dann aus fünf Titeln der Band ihren Favoriten auswählen. Um in Düsseldorf nicht wieder enttäuscht zu werden, schickt die holländische Delegation noch einmal ihre Mitglieder in die Altstadt, um für 3Js die Werbetrommel zu rühren.

Das Delegationsschiff als Ferienwohnung

Zwei der Helferinnen, die im Auftrag des holländischen Radiosenders TROS mit Flyern für ihre Band werben, sind Irene ten Haaf und Lilian Vos. Die beiden sind mit dem Schiff der niederländischen Teilnehmer, der MS Royal Crown. über den Rhein angereist. Die Royal Crown ist während des Song Contests das neue zu Hause der beiden Studentinnen. Hier schlafen sie, tauschen sich mit anderen Delegationsmitgliedern aus, besuchen Konzerte und Partys oder entspannen einfach auf dem Oberdeck. Besonders das Entspannen fällt den beiden bei dem schönen Wetter und der kostenlosen Bedienung durch das Bordpersonal leicht.

Wenn Irene und Lilian nicht in Sachen Song Contest unterwegs sind, studieren sie an der Fachhochschule in Utrecht. Beide freuen sich darüber, bei der Arbeit eine neue Stadt kennenzulernen. Für Irene ist der Arbeitsaufenthalt in Düsseldorf die zweite Station nach einem Auslandssemester in Istanbul.

Arbeit und Sightseeing in einem

"Nach der Arbeit haben wir nicht so viel Zeit für Sightseeing, aber bei der Arbeit sind wir ja in der Altstadt unterwegs, da sieht man doch einiges.", meint Irene. Dabei sehen die beiden die Reise nicht nur als Job. Immer wieder treffen sie auf Landsleute, denen sie den Weg erklären oder mit denen sie sich zu Veranstaltungen auf dem Schiff und in der Stadt verabreden.

Die Aufgabe, den deutschen Touristen die Stadt zu erklären, überlassen sie aber lieber den zahlreichen Gästeführern und Volunteers, denn dafür reichen ihre Sprach- und Ortskenntnisse noch nicht aus. ""Hallo" und "Entschuldigung" können wir, aber sonst lieber Englisch.", gibt Lilian zu.

Der Termin des ESC passt den beiden Holländerinnen sehr gut, denn das niederländische Studienjahr bietet mehrere kurze Ferien, während in Deutschland wenige längere Semesterferien anstehen. Ob sich die Reise und die Werbung um deutsche Stimmen gelohnt hat, zeigt sich dann spätestens beim Finale am Samstag. Sollte Holland aber schon im Halbfinale scheitern, kann es nicht an den Deutschen liegen, die sind nämlich im Halbfinale mit niederländischer Beteiligung nicht stimmberechtigt.

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