Hoch Yari bringt Sonne Hoffen auf Hitzefrei

Düsseldorf · 34 Grad soll es heute in der Stadt werden. Viele Schulen haben sich vorbereitet und entlassen ihre Schüler früher in den Nachmittag. Erwachsene können davon nur träumen, sie müssen sich in der Mittagszeit Abkühlung verschaffen.

Hoch Yari beschert Düsseldorf in den kommenden Tagen Rekord-Temperaturen: Auf 34 Grad soll das Thermometer heute klettern, auch am Wochenende wird es heiß. Das freut vor allem die Schüler, denn viele von ihnen bekommen heute das, von dem die meisten Angestellten nur träumen können: Hitzefrei. Am Cecilien-Gymnasium und an einigen Realschulen gelten schon seit Donnerstag Kurzstunden.

Statt 45 müssen die Schüler nur 30 Minuten über jedem Fach brüten, die große Pause fällt weg. Dadurch geht es deutlich früher in die Freizeit: "Um kurz nach halb zwölf ist bei uns die Schule aus", sagt Silke Weyergraf vom Cecilien-Gymnasium. An der Anne-Frank-Realschule sind die Stunden nur noch 35 Minuten lang, die Schüler verlassen die Schule daher um 12.15 Uhr.

Mehr Patienten in Notaufnahmen

Keine Chance auf Hitzefrei haben hingegen all diejenigen, die auf den zahlreichen Düsseldorfer Baustellen arbeiten müssen. "Unsere Mitarbeiter sind daran gewöhnt, mit allen Wetterbedingungen zurecht kommen zu müssen", sagt Gerd Wittkötter, Projektleiter der Baustelle zur Wehrhahn-Linie. Selbst die meisten Dachdecker müssen arbeiten, obwohl sie die hohen Temperaturen besonders treffen. "Es wird schon richtig warm auf dem Dach", sagt Thomas Schmitz vom Dachdecker-Verband. Aber frei bekommen die Männer trotzdem nicht. "Es gibt die Möglichkeit, früher auf der Baustelle anzufangen, um dann eine längere Mittagspause machen zu können", so Schmitz. Außerdem gibt es viele Tipps: Sonnencreme, viel Wasser trinken und die richtige Kleidung — ohne Hemd oder T-Shirt zu arbeiten wird Bauarbeitern bei diesem Wetter nicht empfohlen.

Ganz anders bereiten sich die Krankenhäuser auf die erwartete Rekord-Hitze vor. "Die Notaufnahme rechnet damit, dass mehr Patienten kommen", sagt Susanne Dopheide, Sprecherin der Uniklink. Vor allem Menschen mit kardiologischen Vorerkrankungen müssen sich bei Temperaturen über 30 Grad vorsehen und viel trinken, um nicht wegen einer Kreislaufschwäche in die Klinik eingeliefert zu werden.

Grund zur Freude hat hingegen Ralf Merzig von der Düsseldorfer Bädergesellschaft. Denn für die Freibäder wird es ein gutes Wochenende. "Wir erwarten 50.000 bis 60.000 Gäste — etwa ein Achtel der Gesamtbesucherzahl des Jahres", sagt Merzig. Einziger Wermutstropfen: "Wir wissen noch nicht, ob sich die Gäste am Samstag nicht doch für Fußball entscheiden."

(RP)
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