Düsseldorf/Magdeburg Hochwasser: Die ersten Helfer kehren zurück

Düsseldorf/Magdeburg · Nur die Einheit an der Hochleistungspumpe und die DLRG bleiben noch in Magdeburg. Feuerwehrchef Albers dankt Arbeitgebern.

Hochwasser 2013: Bilder aus dem Einsatzgebiet in Magdeburg
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Sie haben Sandsäcke gestapelt, Deiche abgedichtet und dafür gesorgt, dass die Stromversorgung in Magdeburg nicht völlig zusammenbricht. Am Mittwochabend kehrten die 126 Düsseldorfer Feuerwehrleute, die mit der Landesbereitschaft IV seit Sonntag im Hochwassergebiet im Dauereinsatz waren, erschöpft, "aber mit unglaublich vielen, tollen Eindrücken" zurück.

Siggi Schneider gehört zu der Einheit, die das Umspannwerk im Industriegebiet vor dem Wassereinbruch geschützt hat - zusammen mit zahlreichen freiwilligen Helfern aus der Stadt. "Was wir an Einsatz- und Hilfsbereitschaft erfahren haben, ist der Wahnsinn." Und auch das erleben die Einsatzkräfte nicht oft: "Wenn wir durch die Stadt fahren, winken uns die Leute zu, rufen ,Danke, dass ihr da seid!" Danke hat am Mittwoch in Düsseldorf auch Feuerwehrchef Peter Albers gesagt - und nicht nur denen, die in Magdeburg geholfen haben, sondern auch deren Kollegen, die kurzfristig Dienstschichten übernommen haben.

Vor allem aber dankte Albers den Arbeitgebern der ehrenamtlichen Feuerwehrleute und Hilfsdienst-Mitarbeitern. "Der Katastrophenschutz ist auf die Freiwilligen angewiesen", sagte Albers. "Es ist jedem Arbeitgeber hoch anzurechnen, der das versteht und die Leute unkompliziert für solche Einsätze freistellt." Auch die Bezirksregierung, die die Bereitschaft aufgestellt hat, will den Arbeitgebern noch schriftlich dafür danken.

Während die Bereitschaft am späten Donnerstagabend zurück erwartet wird, bleibt der so genannte Wasserförderzug mit 18 Feuerwehrleuten weiter in Magdeburg. Mit ihrer Spezialausrüstung haben die Düsseldorfer seit Sonntag zig Millionen Liter Wasser aus dem überfluteten Stadtteil Cracau in die Elbe zurückgepumpt.

Jetzt werden die Feuerwehrleute durch ausgeruhte Kräfte abgelöst, die am Donnerstag früh in Düsseldorf losfahren. Am Abend starten auch ehrenamtliche Helfer der Johanniter, die ihre Kollegen in Magdeburg ablösen wollen. Die sind teils seit Sonntag im Dauereinsatz, kümmerten sich mit Arbeitersamariterbund, DRK und Maltesern vor allem um die Versorgung der Feuerwehrleute.

Eines ihrer besonderen Erlebnisse hatten sie kurz nach der Ankunft: Mitten in der Nacht wurde für die Helfer ein Supermarkt geöffnet, so dass sie die notwendigen Paletten voller Lebensmittel und Hygieneartikel besorgen konnten. Zwei Bootstrupps der Düsseldorfer DLRG werden ebenfalls noch in Magdeburg gebraucht. Sie sind auch schon seit dem Wochenende da, haben direkt nach der Ankunft geholfen, ein Altenheim zu evakuieren.

Auch die Wasserretter waren beim Schutz des Umspannwerks dabei, und die Taucher und Strömungsretter mussten aus einem überfluteten Haus den Schlüssel bergen, der für eine wichtige Pumpe gebraucht wurde.

Hilfe ganz anderer Art leistet unterdessen die Meyersche Buchhandlung: Sie hat kurzerhand Patenschaften für zwei durch die Flut zerstörte Buchläden im sächsischen Pirna und in Greiz (Vogtland) übernommen und will mit Einrichtungsgegenständen und Personal helfen. Außerdem bittet sie auch die Kunden um Spenden die den Buchhändlern zugutekommen sollen, und hofft, dass das Beispiel Schule macht und andere Buchhandlungen ihren von der Flut getroffenen Kollegen in Süd- und Ostdeutschland direkt, schnell und unbürokratisch helfen.

(EW)
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