Hitzewelle 2018 Heiß, heißer, Düsseldorf

Düsseldorf · Die Hitze schafft die Stadt. In Wäldern dürfen nur noch feste Wege betreten werden, auch die Krankenhäuser haben mehr zu tun. Groß ist indes die Hilfsbereitschaft in der Bürgerschaft etwa für das Bewässern von Pflanzen und Straßenbäumen.

 Wasser marsch auf dem Corneliusplatz: Dort bewässerte die Junge Union am Freitag das Grün und die Bäume.

Wasser marsch auf dem Corneliusplatz: Dort bewässerte die Junge Union am Freitag das Grün und die Bäume.

Foto: Junge Union

Wasser ist im Augenblick das Überlebenselixier. Stadt und Feuerwehr gießen Bäume. Spaziergänger werden gebeten, Schälchen mit Wasser für Hasen, Igel und andere Waldbewohner aufzustellen. Auch der Gute-Nacht-Bus verteilt mehr Wasser als sonst an Menschen, die auf der Straße leben. Zum einen, „weil in den lauen Sommernächten mehr Menschen im Freien bleiben“, sagt Bruder Peter Amendt. Vor allem aber wegen der Hitze. „Der Andrang war riesig in den letzten Tagen“, sagt der Franziskanerbruder, statt zwei kleine Behälter mit je sechs Liter „brauchen wir jetzt das Dreifache“.

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Bauarbeiter leisten bei den hohen Temperaturen einen Knochenjob. „Es ist wichtig, viel zu trinken und Sonnenmilch zu nehmen“, sagt Bauleiter Stefan Krämer, der Firma Strabag. Volker Klapp, der für Gleisbau Martin Steinbrecher auf der Rheinbahn-Baustelle an der Ludenberger Straße arbeitet, ergänzt: „Bei dem heißen Wetter muss man vorsichtig bei Schweiß-Arbeiten sein, dass sich die Gleise nicht verbiegen“, sagt er.

 Stefan Krämer, Bauleiter der Firma Strabag, rät seinen Kollegen, die mit ihm in der Hitze arbeiten, viel zu trinken und genug Sonnenmilch zu benutzen.

Stefan Krämer, Bauleiter der Firma Strabag, rät seinen Kollegen, die mit ihm in der Hitze arbeiten, viel zu trinken und genug Sonnenmilch zu benutzen.

Foto: RP/Natalie Urbig

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Die Hitze hat derweil weiter Auswirkungen auf Düsseldorfs Infrastruktur. Das auch für die Landeshauptstadt zuständige Regionalforstamt Niederrhein hat festgelegt, dass Spaziergänger im Wald nun nur noch feste Wege betreten dürfen – damit soll vermieden werden, dass es zu Waldbränden kommt. Das Verbot, die Wege zu verlassen, ist bis zum 31. August gültig. Eine generelle Sperrung der Wälder werde aber derzeit noch nicht in Erwägung gezogen, heißt es in einer Mitteilung.

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Seit ein paar Wochen ist der Corneliusplatz in der Innenstadt wieder ein echter grüner Hingucker. In der Hitze leiden aber auch dort Blumen, Rasen und Bäume. Die Junge Union Düsseldorf, die Jugendorganisation der CDU, hat deshalb jetzt auch zum Wasserschlauch gegriffen und rund um den Kö-Bogen das Grün gegossen.

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Das Wetter kann leider auch zu ernsten Gesundheitsproblemen führen. So verzeichnet beispielsweise das Evangelische Krankenhaus (EVK) seit Mitte der Woche eine deutliche Zunahme an „Hitzeopfern“, wie der Leiter der Notaufnahme, Markus Schneider, sagt: Patienten kämen mit Herzkreislaufproblemen, starkem Schwindel, Schwäche oder Luftproblemen. Vor allem ältere Menschen, die viel zu wenig getrunken haben, kämen „ausgetrocknet“ in die Klinik.

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Den wohl kürzesten Arbeitseinsatz des Tages hatten am Freitag Lina und Nana: Für einen Mineralwasser-Hersteller verteilten sie Gratis-Proben mit einem Lastenrad auf der Schadowstraße. Das war nach nur wenigen Minuten leer, und die Mädels hatten (hoffentlich) Feierabend. Etwas weniger gefragt waren vielleicht die Proben mit Salzcrackern, die ganz in der Nähe verteilt wurden. Durst hatte man ja schon genug.

(lai/nic/nika/ubg)
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