Jugend in Düsseldorf Hip-Hop in der Kaiserpfalz

Fünf Jugendeinrichtungen haben in der historischen Ruine das Festival „Burg meets Beatz“ organisiert.

  „Burg meets Beatz“, die TFG Dance Company aus Kaiserwerth, trainiert noch einmal hinter der Burg für Ihren Auftritt.

 „Burg meets Beatz“, die TFG Dance Company aus Kaiserwerth, trainiert noch einmal hinter der Burg für Ihren Auftritt.

Foto: Anne Orthen (ort)

DJ Rob-A-Fella lässt fette, basslastige Beats durch die Ruine der ehemaligen Kaiserpfalz krachen. Eine Bus voll mit reiselustigen Senioren merkt schnell, dass ihr Musikgeschmack hier nicht bedient wird, denn heute geht es ausschließlich um Hip-Hop. Unter dem Motto „Burg meets Beatz“ veranstalten im Rahmen der Nacht der Jugendkultur drei städtische Jugendclubs – Ammerweg, Ulmenclub und Nordkap – zusammen mit zwei konfessionellen Jugendeinrichtungen – Familie Offroad und die Teestube der Diakonie in Kaiserswerth – das Hip-Hop-Lifestyle-Open-Air. Das bietet neben Konzerten von Busy Beast, Theo Reez sowie Jesen & Flaze (Der Neue Westen) auch Aktionen wie eine Schreibwerkstatt für künftige Rap-Texter, einen Stickerworkshop sowie einen Schnupper-Parcours.

„Diesmal sollte es etwas richtig Großes werden, was nicht zuletzt wegen der Zuschüsse des Landesjugendamtes realisiert werden konnte, und da sind wir auf die Kaiserpfalz gekommen“, sagt Benedikt Hoger von der JFE Ammerweg. Schließlich sei es so, dass dieses bedeutende Kulturdenkmal der Stadt unter Jugendlichen kaum bekannt sei und das Festival die Möglichkeit biete, alte Baukultur und neue Jugendkultur in eine spannende Beziehung zu setzen, um so bei Jugendlichen das Interesse für Geschichte zu wecken. „Beim Förderkreis der Kaiserpfalz und bei den zuständigen Ämtern stießen wir als Organisationsteam auf offene Ohren“, erklärt Claudia Eisenblätter vom Ulmenclub.

Mehr Interesse an Bewegung als an Geschichte weckte Maurizio Cardace mit seinem kleinen Trainings-Parcours. „Mir geht es darum, die Kids weg vom Computer und hin zu mehr Bewegung zu kriegen“, sagt der Parcours-Profi, der seit acht Jahren Anhänger dieser akrobatischen Street-Sportart ist. Bei dem 15-jährigen Simon Els und dem zwölfjährigen Justin Kügeler scheint Cardace jedenfalls Interesse geweckt zu haben.

Schon am Nachmittag geben dank dunkler Wolken blaue und gelbe Lichtpunkte einen ersten Eindruck von der ausgeklügelten Lightshow, die später das Areal erstrahlen soll.

Die Hip-Hop-Konzerte auf der effektvoll illuminierten Bühne bieten zweifelsohne ein besonderes Konzerterlebnis, doch das Wetter spielt nicht mit. „Es war eine schöne Atmosphäre, doch die regelmäßigen Regenschauer führten letztlich dazu, dass weniger Jugendliche gekommen sind, als erwartet“, resümiert Stefan Irle, Leiter der Teestube in Kaiserswerth.

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