Schuldezernent antwortet auf Kritik Hintzsche verteidigt Schulpolitik

Düsseldorf · Die Schulleitungen müssten sich veränderten Bedingungen stellen, mahnt Dezernent Burkhard Hintzsche und reagiert damit auf die massive Kritik der Rektoren. Aufgabe des Trägers sei es auch, Interessen auszugleichen.

 Dezernent Burkhard Hintzsche sagt, dass die Düsseldorfer Schulleiter sich auf veränderte Bedingungen einstellen müssen.

Dezernent Burkhard Hintzsche sagt, dass die Düsseldorfer Schulleiter sich auf veränderte Bedingungen einstellen müssen.

Foto: Bretz, Andreas

In der Debatte um die Zukunft der Düsseldorfer Schulen setzt der zuständige Spitzenbeamte der Stadt, Schuldezernent Burkhard Hintzsche, "auf eine Strategie aller Akteure, die vom gemeinsamen Willen zu Lösungen und einer kooperativen Aufgabenbewältigung geprägt ist". Freilich müssten sich auch Schulleitungen veränderten Bedingungen stellen.

Der massiven Kritik der Düsseldorfer Schulleiter (Bau- und Sanierungsstau, keine Beteiligung am Schulentwicklungsplan, Sparmaßnahmen, mangelnde Kommunikation und Transparenz) hält er vor allem folgende Argumente entgegen:

HAUPTSCHULEN

Hier würden die Schulleitungen ihrer Verantwortung nur teilweise gerecht. "Die Leitungen dieses Schultyps haben sich bisher nicht öffentlich dazu geäußert, wie sie dem Rückgang an Hauptschülern begegnen wollen." Einzelne Hauptschulen entwickelten Konzepte für neue Schulformen, wie die Sekundarschule, und belegten, dass sie sich Gedanken um die Zukunft ihrer Schüler und Schulen machten. Andere beklagten den Zustand und machten Dritte für die Entwicklung verantwortlich. "Die Realität ist: Wir werden — auch in Düsseldorf — in Zukunft weniger Hauptschüler haben."

GYMNASIEN

Hier muss nach Hintzsches Einschätzung die Stadt unterschiedliche Interessen ausgleichen. Der Zustrom an Düsseldorfer Gymnasien sei ungebrochen — auch aus dem Umland. "Wenn die Stadtverwaltung die Gründung eines neuen Gymnasiums an einem bisher für eine andere Schulform genutzten Standort vorschlägt, äußern einzelne Gymnasien die Sorge, dass sie Schüler in Zukunft an diesen neuen Standort verlieren könnten. Gleichzeitig wird an anderer Stelle beklagt, dass Gymnasien aus allen Nähten platzen."

SCHULENTWICKLUNGSPLAN

Der Ende August vorgelegte "3. Integrierte Jugendhilfe- und Schulentwicklungsplan", an dem die Schulleiter nach eigener Darstellung so gut wie nicht beteiligt waren, bildet nach Meinung des Dezernenten "eine gute Grundlage für die weitere Diskussion in Politik, Schule und Verwaltung". Im zuständigen Ausschuss des Rates sei die Arbeit der Verwaltung "fraktionsübergreifend gewürdigt" worden.

ECKPUNKTE

Folgende Eckdaten nennt der Dezernent: stark steigende Zahlen im Primarbereich und in der Sekundarstufe I, rückläufige Zahlen im Hauptschulbereich. Schon jetzt erreichten nicht mehr alle Förderschulen mit dem Schwerpunkt Lernen die Mindestzahl von 144 Schülern. Ein Anstieg sei bei Schülern mit sozialpädagogischem Förderbedarf zu erwarten. Hintzsche: "Um dem prognostizierten Bedarf gerecht zu werden, müssen wir nicht nur zusätzliche Plätze anbieten. Es ist zudem erforderlich, das bisherige Schulangebot an die veränderte Bedarfslage anzupassen." Ungeachtet der Interessenlage der einzelnen Schule sei die Stadt als Schulträger deshalb gefordert, "schulorganisatorische Maßnahmen im Rahmen ihres Planungsermessens umzusetzen".

(top/jco)
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