Der Grund: Der Aufsicht führenden Bezirksregierung ist jetzt aufgefallen, dass das Gymnasium keine Regelklasse anbietet, sondern ausschließlich zweisprachige Klassen bildet — weil die Nachfrage der Familien entsprechend groß war und ist. "Jedes Gymnasium muss aber eine Regelklasse, in der nur einsprachig unterrichtet wird, anbieten", erklärte eine Sprecherin der Bezirksregierung auf Anfrage der RP. Und: "Da ist ein bisschen was verquer gelaufen."

Diese Regelklasse ist für alle Schüler gedacht, die mit dem bilingualen Unterricht nicht gut zurecht kommen. Das hätte bedeutet, dass die Schule jetzt — als vierten Zug — eine Regelklasse hätte einrichten müssen, was sie nicht getan hat. "Die Bezirksregierung hat uns vor die Wahl gestellt: Entweder weiter drei bilinguale Klassen oder drei plus eine vierte Regelklasse", so Schulleiterin Christa Kayser-Hölscher. Sie ist bei ihren drei Klassen geblieben: "Erstens waren fast alle Kinder für die zweisprachigen Klassen angemeldet", sagt Kayser-Hölscher. "Zweitens hatte ich nach Anmeldeschluss plötzlich gar nicht mehr genug Kinder für eine vierte Klasse."

Wie das? Die Schulverwaltung hat die Gymnasien angewiesen, Kinder aus dem Umland abzulehnen. Und 25 der jetzt abgewiesenen Kinder kommen aus Meerbusch. Das Problem laut Schulleiterin: Die Anweisung kam erst nach Ende des Anmeldeverfahrens. Aus diesem Grund haben Eltern aus Meerbusch Widersprüche angekündigt.

Das Gymnasium hat jetzt übrigens ein Jahr Zeit, eine Regelklasse "nachzureichen": Zum Sommer 2012 muss eine der Eingangsklassen einsprachig sein.