Hilfstransport aus Düsseldorf Von Urdenbach über die ukrainische Grenze

Düsseldorf · Der neu formierte Verein „Stehaufmenschen“ aus Urdenbach hat zwei Autos voller Hilfsgüter an die Grenze zur Ukraine gebracht – und Geflüchtete zurück mit nach Düsseldorf genommen.

 Mit zwei Wagen voller Spenden sind die Mitglieder des Vereins aus Urdenbach an die ukrainische Grenze gefahren. 
  F.:  Stehaufmenschen

Mit zwei Wagen voller Spenden sind die Mitglieder des Vereins aus Urdenbach an die ukrainische Grenze gefahren. F.:  Stehaufmenschen

Foto: Stehaufmenschen

Die Hilfsbereitschaft in Düsseldorf ist weiterhin groß. Immer wieder erreichen Transporte mit Sach- und Lebensmittelspenden aus der Landeshauptstadt die polnisch-ukrainische Grenze. Am Wochenende verteilte die Hilfsorganisation „Stehaufmenschen“ aus Urdenbach an der polnisch-ukrainischen Grenze über 1000 Mahlzeiten und Sachspenden.

Der Verein befinde sich noch in der Gründungsphase und habe sich mit dem russischen Angriff auf die Ukraine zusammengeschlossen, berichtet der Vorsitzende Stefan Naas. Seitdem waren die sieben Gründungsmitglieder bereits zwei Mal an der Grenze zur Ukraine, um Hilfsgüter abzuliefern. Die Spenden hätten sie in Düsseldorf gesammelt, vieles kam von privaten Spendern, einen Teil hat das Team auch in Supermärkten hinzugekauft – zwei gefüllte Wagen haben sich schließlich auf den Weg bis in die neutrale Zone zwischen Polen und der Ukraine gemacht.

Ein Teil der Lebensmittel, Sach- und Geldspenden gehe an die Lager für ukrainische Geflüchtete in Polen, in denen sie zunächst unterkommen können, wenn sie das Kriegsland verlassen haben. „Wir haben aber auch Spenden direkt in die ukrainische Stadt Izyaslaw für die Menschen gebracht, die dort geblieben sind“, sagt Naas. Der Verein habe die Spenden an der Grenze an eine befreundete Nichtregierungsorganisation übergeben, die sie schließlich ins Landesinnere transportiert habe.

Auf dem Rückweg nahmen die Helfer aus Urdenbach sechs Ukrainer mit nach Deutschland. Eine Familie hatte zuvor schon schlechte Erfahrungen mit einer mafiösen Gruppe gemacht, berichtet Naas. Auch ein junges Pärchen, 17 und 18 Jahre alt, bekam Hilfe von dem Verein – die beiden kamen ohne Gepäck, nur mit ihrer Kleidung am Körper im Lager an, da sie zuvor beraubt wurden, wie sie berichteten. Zudem kam eine ältere Frau mit den Stehaufmenschen im Transporter mit in Richtung Düsseldorf. Alle Geflüchteten sind in Nordrhein-Westfalen untergekommen, zum Teil in Gastfamilien, zum Teil bei Familienangehörigen, sagt Stefan Naas.

(veke)
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