Tag des Kriminalitätsopfers Hilfe für Opfer von Wohnungseinbrüchen

Düsseldorf · Auf den Einbruch in die Wohnung folgt oft der innere Einbruch - so drückt es Pfarrerin Renate Zilian aus. Dem einen "Riegel vorschieben " will der diesjährige "Tag des Kriminalitätsopfers".

 Wilhelm Nüsken und Annette Becker von der Kriminalpolizeilichen Beratungsstelle demonstrieren an einem Modellfenster, wie man Einbruchsicherungen anbringen kann.

Wilhelm Nüsken und Annette Becker von der Kriminalpolizeilichen Beratungsstelle demonstrieren an einem Modellfenster, wie man Einbruchsicherungen anbringen kann.

Foto: Bretz, Andreas

Bundesweit werden immer mehr Menschen Opfer von Einbrüchen in ihre Wohnung. Im vergangenen Jahr waren es allein in Düsseldorf rund 3300. Ängste und Schlafstörungen können die Folge für die Opfer sein. Nicht selten führt die Angst, die Wohnung zu verlassen, zur sozialen Isolation, gerade bei älteren Menschen. Ihre Hilfsangebote präsentierten gestern verschiedene Organisationen in der Johanneskirche.

Ambulanz für Gewaltopfer
Gespräche und Beratung können helfen, mit Ängsten umzugehen. "Die Betroffenen können bei uns Techniken erlernen, wie sie sich selbst beruhigen und Gedankenketten, die zu Panik führen, unterbrechen", sagt Ulrich Pasch, leitender Sozialarbeiter. Speziell bei Einbruchsopfern sei es wichtig, ihnen ein Gefühl der Kontrolle zurückzugeben. "Denn ein Eindringen in die Wohnung wird von vielen wie ein Kontrollverlust erlebt".

Weißer Ring
Die Organisation von Ehrenamtlichen bietet umfassenden Beistand. "Das sieht meistens so aus, dass ein Ehrenamtlicher zu dem Opfer nach Hause fährt und mit ihm spricht", erklärt Marianne Lessing-Blum das Vorgehen. Die Helfer unterstützen auch bei Benachrichtigungen an Vermieter und die Hausratsversicherung oder bei einer Auflistung der gestohlenen Gegenstände. Falls eine anwaltliche Beratung notwendig wird, stehen Beratungsschecks zur Verfügung.

Kriminalpolizeiliche Beratungsstelle

Die Beratungsstelle informiert darüber, wie man sich präventiv vor Einbrüchen schützen kann, beispielsweise durch spezielle Beschläge, die im Fensterrahmen angebracht werden oder durch Schlösser, die von außen am Fensterrahmen angebracht werden. Die Mitarbeiter nehmen auch Außentermine wahr.

Frauenberatungsstelle
Unter der Nummer des Krisentelefons helfen Fachberaterinnen weiter. "Es wird zum Beispiel berichtet, dass Ex-Partner immer wieder in die ehemals gemeinsame Wohnung eindringen", sagt Etta Hallenga.

Landschaftsverband Rheinland

Im Dezernat "Soziales und Integration" kümmern sich die Sachbearbeiter um Anträge auf Entschädigung. Entschädigungen können gezahlt werden, wenn nachweisbar ist, dass die Tat eine dauerhafte Behinderung verursacht hat.

Notfallseelsorge

Die Seelsorger kommen an den Ort des Geschehens und sprechen mit den Opfern. Später ist eine Weiterverweisung an den Weißen Ring oder die Ambulanz für Gewaltopfer möglich.

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort