Zweifel an Waschmitteltests Henkel kritisiert Stiftung Warentest

Düsseldorf (AP). Der Düsseldorfer Waschmittelhersteller Henkel (Persil, Spee, Weißer Riese) hat die Testergebnisse der Stiftung Warentest kritisiert. Henkel-Chef Ulrich Lehner sagte in einem am Mittwoch vorab veröffentlichten Interview mit der "WirtschaftsWoche", Billig-Waschmittel von Discountketten wie Aldi und Lidl schnitten im Vergleich zu Markenwaschmitteln zu gut ab.

"Wir werden uns in Kürze mit der Stiftung Warentest zusammensetzen und besprechen, ob die Tests wirklich die volle Qualitätspalette abdecken", zitierte das Blatt den Manager. Es werde beispielsweise nicht getestet, ob Billigwaschmittel auf Dauer die Wäsche stärker angriffen als Markenwaschmittel.

"Wir sind davon überzeugt, dass insbesondere durch die beschränkten Budgets der Stiftung Warentest längerfristige Produkttests nicht so durchgeführt werden können, dass alle Qualitätsaspekte zum Vorschein kommen", wurde Lehner weiter zitiert. Henkel prüfe eigene und fremde Waschmittel in unterschiedlichsten Waschmaschinen mit verschiedensten Verschmutzungen und Textilien in Langzeittests. "Und wir kommen zu anderen Ergebnissen", sagte Lehner.

Nach der 2,4 Milliarden Euro teueren Übernahme des amerikanischen Konsumgüterherstellers Dial will Henkel Produkte der neuen Tochter auch in Deutschland auf den Markt bringen. "Im Bereich der Lufterfrischer etwa, in dem Dial eine führende Marktposition innehat, sind wir in Europa noch nicht tätig. Das würde Sinn machen", sagte Lehner.

Gleichzeitig setzte der Konzern seine internationale Expansion mit dem Erwerb des koreanischen Dichtstoffherstellers Lucky Silicone Industry fort.

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