Oberbürgermeister-Wahl Helmut Born ist Kandidat der Linken

Düsseldorf · Die Partei Die Linke geht mit einem eigenen Kandidaten in die Oberbürgermeister-Wahl: Der Kreisvorstand sprach sich einstimmig für den 56-jährigen Kreissprecher der Partei, Helmut Born, aus. Am 5. Juli sollen die Mitglieder in einer Wahlversammlung über den OB-Kandidaten entscheiden.

 Helmut Born ist OB-Kandidat von die Linke.

Helmut Born ist OB-Kandidat von die Linke.

Foto: Werner Gabriel

Born rechnet damit, dass er — falls er die Zustimmung bekommt — bei der OB-Wahl sieben bis acht Prozent holen könnte. Der 56-Jährige war Gründungsmitglied der WASG und ist seit August 2007 Kreissprecher der Linken. Der gelernte Metzger und verheiratete Vater zweier erwachsener Töchter ist langjähriger Betriebsratschef im Kaufhof und sitzt im Präsidium des Bezirks- und Landesvorstands von Verdi.

"Keine faulen Kompromisse"

Auf die Frage, warum Die Linke nicht die Kandidatin der SPD, Karin Kortmann, unterstützt und sich so Einfluss im Stadtrat sichert, antwortet Helmut Born: "Hieße die Kandidatin Andrea Ypsilanti, würden wir vielleicht keinen eigenen Kandidaten ins Rennen schicken. Aber wegen der praktischen Erfahrung mit Frau Kortmann auf Bundesebene und ihren Entscheidungen dort — für die Agenda 2010, für die Rente mit 67, für Militäreinsätze im Kosovo und in Afghanistan — geht das nicht."

Wenn die SPD offiziell einen Politikwechsel ankündige und darüber schriftliche Vereinbarungen mit der Linken treffe, werde man möglicherweise überdenken, ob man einen eigenen Kandidaten aufstelle. Aber mit dieser Öffnung der SPD rechnen die Linken nach eigenen Angaben nicht. Ihrer Ansicht nach fehlt in Düsseldorf die Grundlage für Rot-Rot-Grün. Auch entspreche Kortmanns Düsseldorf-Politik nicht ihren Ansprüchen. Denn mit der Befürwortung der Agenda 2010 stehe sie "auch für die Armut in Düsseldorf".

Statt faule Kompromisse mit der SPD zu schließen, will man lieber einen eigenen Kandidaten präsentieren und zeigen, für welche Politik und welchen Stil die Linke steht. "Wir wollen unsere Politik in die Öffentlichkeit tragen", sagt Wolfgang Zimmermann, Landessprecher der Linken.

So bringt sich die Linke in Stellung für die Kommunalwahl 2009, präsentiert sich als Gegengewicht zur SPD und will gezielt um unzufriedene SPD-Wähler werben.

In Düsseldorf soll laut Helmut Born ein besonderer Schwerpunkt auf dem Kampf gegen Armut liegen. Angedacht sei etwa, bedürftigen Kindern in Schulen und Kitas ein Gratis-Essen anzubieten, ein Sozialticket für den ÖPNV einzuführen und die Ein-Euro-Jobs abzuschaffen. Auch die Stadtverwaltung müsse neue Arbeitsplätze schaffen.

(RP)
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