Düsseldorf Angriff auf Satudarah-Rocker: Zwei mutmaßliche Hells Angels vor Gericht

Düsseldorf · Wegen einfacher und schwerer Körperverletzung stehen demnächst zwei Männer vor Gericht, die Ermittler dem berüchtigten Rockerclub Hells Angels zuordnen. Sie seien "entweder Mitglieder oder Sympathisanten", heißt es in der Anklage, die sich dabei auch auf die Aussage eines 27-jährigen Anhängers der nicht minder berüchtigten "Satudarah"-Rocker stützt.

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Foto: dpa, Fredrik von Erichsen

Der war am 20. Februar vorigen Jahres durch Messerstiche schwer verletzt auf der Kölner Landstraße gefunden worden. Zeugen hatten damals von einem unvermittelten Angriff durch mehrere Männer berichtet.

Zwei davon hat die Staatsanwaltschaft jetzt angeklagt, den Anhänger des rivalisierenden Clubs zielgerichtet attackiert zu haben. Gemeinsam mit Mittätern, die nicht ermittelt werden konnten, hätten der 36-jährige Duisburger und ein 32 Jahre alter Kölner sich demnach mit dem jungen Mann, der in Wersten ein Sportcafé betrieb, verabredet. Den Kontakt soll der Duisburger hergestellt haben, der am Tattag zeitgleich mit dem Kölner und - so die Anklage - "mindestens drei weiteren" Hells Angels vor dem Café eintraf und den Besitzer mit den Worten "Ich bin bei den Hells Angels und das sind meine Freunde" begrüßt haben soll.

Dabei soll er mit dem Kopf unmissverständlich auf seine Begleiter gewiesen haben und dem Wirt dann ein Messer in den Oberschenkel gerammt haben. Diesem Angriff sei ein Faustschlag ins Gesicht gefolgt, danach Tritte und Stiche vom zweiten Angeklagten und dessen Begleitern.

Der Kölner Angeklagte war kurz nach der Tat festgenommen worden, hatte jede Aussage verweigert und war auf freien Fuß gesetzt worden. Das Opfer war nicht zum ersten Mal Ziel eines Angriffs: Bereits im August 2012 war er vor seinem Laden von mehreren, mit Schlagstöcken bewaffneten Männern verprügelt worden. Auch damals hatte die Polizei im Rockermilieu ermittelt. In Verdacht gerieten seinerzeit Unterstützer der Hells Angels, die dem inzwischen angeblich aufgelösten "Clan 81" angehört haben sollen.

Der Prozess im Landgericht beginnt am 28. Oktober. Sechs Verhandlungstage sind vorgesehen.

(sg)
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