Serienbetrug Heiratsschwindler beantragt Haftaufschub

Düsseldorf · Ein im Februar 2010 vom Landgericht Düsseldorf verurteilter Betrüger hat seine Haftstrafe noch nicht angetreten. Wie die Ostfriesen Zeitung in Leer berichtet, hat der 63-Jährige noch bis Anfang Oktober Zeit, seinen Antrag auf Haftaufschub zu begründen.

Bis jetzt sei dies nicht stichhaltig gewesen, sagte Staatsanwalt Ralf Herrenbrück der Zeitung: "Wir haben hier schon alle Ausreden dieser Welt gehört." Der 63-Jährige lebt derzeit im Kreis Aurich in einer 300-Quadratmeter-Villa.

Wegen Serienbetruges wurde er vor anderthalb Jahren zu zwei Jahren und neun Monaten Haft verurteilt. Der Mann, der durch Heirat zum klangvollen Namen einer britischen Thron-Dynastie gekommen war, hatte mehrfach einsame ältere Damen umworben und "meisterhaft abgezockt", so das Gericht.

Auf diese Weise hatte er einen Schaden von rund 650 000 Euro angerichtet. Eine der Frauen hatte 71 000 Euro besessen, als sie den Heiratsschwindler kennen lernte. Ein halbes Jahr später war sie mittellos und hatte sogar einen 30 000-Euro-Kredit aufgenommen, den sie noch jahrelang abzahlen muss.

Laut Ostfriesen Zeitung kennt der Vermieter des verurteilten Betrügers die kriminelle Vorgeschichte seines Mieters erst seit kurzem. Er möchte den Mietvertrag möglichst schnell auflösen. Für September habe er nur ein Viertel der Miete von 1100 Euro erhalten. Über die Frau, die mit dem Heiratsschwindler im Kreis Aurich zusammenwohnt, habe er erfahren, dass der 63-Jährige "einen längeren Klinikaufenthalt in der Schweiz" vor sich habe. Deshalb sei die Miete gekürzt worden.

(jtü/wuk)
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