Ungebetener Gast in Konditorei Maus bei Heinemann - High-Tech-Mäusefallen im Einsatz

In der Düsseldorfer Filiale der Konditorei Heinemann ist eine Maus durchs Schaufenster spaziert - und wurde dabei von einer Passantin gefilmt. Laut Konditormeister Heinz-Richard Heinemann gibt es aber kein Mäuse-Problem, man setze Mäusefallen mit High-Tech-Ausstattung ein.

 Eine Tasche der Traditions-Konditorei Heinemann. In der Düsseldorfer Filiale wurde eine Maus gesehen.

Eine Tasche der Traditions-Konditorei Heinemann. In der Düsseldorfer Filiale wurde eine Maus gesehen.

Foto: Endermann, Andreas (end)

Ein ungebetener Gast mit vier Beinen, spitzem Mündchen und langem Schwänzchen hat Konditormeister Heinz-Richard Heinemann verärgert. Die Maus hatte sich zum Erstaunen von Passanten hinter der großen Schaufenster-Scheibe des weithin bekannten Cafés an der Blumenstraße auf die Hinterbeine gestellt - ganz so als wollte sie ihr Publikum unterhalten. Ein ebenso seltener wie ungebetener Gast, der möglicherweise durch eine offene Tür gehuscht war und prompt von einem Passanten gefilmt wurde.

"Wir haben eines der modernsten Mäusefallen-Systeme der Republik angeschafft und definitiv keinen Mäuse-Befall", sagt Heinemann. Mehr als 50.000 Euro gibt er jährlich für Hygieneschulungen und Schädlingsbekämpfung aus. Kernstück ist das mit GPS- und GSM-Signalgebern ausgestattete Mäusefallen-System. Rund 500 dieser Anlagen betreibt die Schädlingsbekämpfungsfirma Anticimex bundesweit.

Wichtigster Baustein ist eine "Smart"-Box mit zwei Eingängen. Krabbelt die Maus hinein, hat sie bereits verloren. Denn ein Sensor setzt einen kleinen eingebauten Fahrstuhl in Bewegung. Am Ziel angekommen erwarten den Nager 10.000 Volt. Eine garantiert tödliche Strom-Dosis. "Danach öffnet sich ein Deckel und schiebt die tote Maus in einen Behälter. Mit Hilfe von GPS- und GMS-Signalen werden wir informiert und holen den toten Tierkadaver innerhalb von 24 Stunden ab", sagt Henning Gutzke, der die "Smart"-Reihe betreut. "Bei Heinemann waren wir lange nicht mehr, dort gibt es keinen Befall", meint er. Deutlich häufiger seien seine Mitarbeiter in der Altstadt.

Rund 25 bis 30 Düsseldorfer Lokale müssen jedes Jahr wegen ungebetener Nager für kurze Zeit schließen, meist handelt es sich dabei um Mäuse. Ratten tummeln sich eher in Höfen und in der Kanalisation. "Für eine Schließung genügen bereits Kotreste", sagt Klaus Meyer, Leiter des Amtes für Verbraucherschutz. Betroffene Unternehmer müssen Kontakt zu einem Schädlingsbekämpfer aufnehmen. Meist steht auch eine Grundreinigung an. Erfreulich: In der besonders im Fokus stehenden Altstadt war die Zahl der Schließungen zuletzt rückläufig.

(jj)
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